Tourismus in Kärnten: Kein „Sommer wie damals”

Kärnten ist dennoch optimistisch und will Gäste mit Nachhaltigkeit und einem Themenmix aus Radfahren, Wandern und Kulinarik anlocken
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Aufgrund des Krieges wird es wohl Preissteigerungen geben

In Kärnten blickt man mit einigem Optimismus auf die kommende Tourismussaison. Das Interesse an einem Urlaub in Kärnten sei teils sogar stärker als vor der Pandemie, im Sommer würden wohl wieder anziehungsstarke Großevents möglich sein und der Start in die Vorsaison werde ohne coronabedingte Einschränkungen über die Bühne gehen. Darüber hinaus setze Kärnten im Tourismus auf Nachhaltigkeit, Radangebote, Wandern und Kulinarik, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Ein “Sommer wie damals” werde es definitiv nicht werden, erklärte der WKK-Spartenobmann für Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Josef Petritsch: “Es wird ein guter Sommer, aber ein anderer.” Darauf würde nicht nur die Zugriffszahlen auf den verschiedenen Webauftritten hindeuten, sondern auch die Buchungslage im Sommer, die bereits jetzt “querbeet gut bis sehr gut” ausfalle. In der Vorsaison kommen die Buchungen recht kurzfristig herein: “Gerade jetzt wird für Ostern gebucht”, so Petritsch. Die Gäste würden darauf achten, dass das Gesamtpaket funktioniert, “Corona, das Wetter und die Destination” müssten da zusammenpassen.

Gute Vorraussetzungen

Die Voraussetzungen für heuer seien jedenfalls so gut wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr, sagte Kärnten Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse: “Wir haben einen Saisonstart wie zuletzt 2019, können so früh, wie wir möchten, beginnen.” Die Reiselust sei vorhanden, und zwar stärker und bedeutender als vor der Pandemie: “Es besteht ein enormer emotionaler Konsumstau. Man möchte wieder auf Urlaub fahren und Aktivitäten setzen.”

Ein Thema, das heuer beim Urlaub in Kärnten eine große Rolle spielen werde, sei das Thema Nachhaltigkeit. “Früher spielten beim Urlaub vielleicht andere Aspekte eine Rolle, wie etwas die Frage: Was kann ich mir leisten? Jetzt kommen vor allem bei jungen Urlaubern andere Dinge ins Spiel.” Wie etwa der Verzicht aufs Auto, Aktivitäten am Berg und am See oder hochwertige Kulinarik. Genau dafür sieht man sich in Kärnten gut gerüstet: Etwa mit dem Verweis auf Gratis-S-Bahnfahrten für Urlauber, 1.400 Kilometer überregionale Radwege und das Wanderangebot.

3,4 Mio. Euro für Werbung

Darauf wird auch in der laufenden Kampagne verwiesen, wie Kresse sagte, sei es die größte Vorsaisonkampagne in der Geschichte der Kärnten Werbung. 3,4 Mio. Euro werden investiert, unter anderem in 1.600 TV-Spots in Österreich, Deutschland und Italien. 2.000 Radiospots sollen in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien und Ungarn laufen, zusätzlich zu Print- und Online-Werbung oder gebrandeten Straßenbahnen, die in Amsterdam unterwegs sind.

Die aktuellen Auswirkungen des Ukraine-Krieges sieht man vor allem in der Teuerung. Ja, Preissteigerungen würden wohl nicht ausbleiben, meinte Petritsch auf Nachfrage: “Aber man ist sehr bestrebt, dass man die Preise nicht massiv erhöht, sondern dass das Preis-Leistungs-Verhältnis aufrecht bleibt.” Was diesen Faktor angeht, habe Kärnten in der Vergangenheit gute Bewertungen gesammelt, ergänzte Kresse. Und in diesem Zusammenhang sei Kärnten vielleicht sogar im Vorteil: “Früher wurde eine gewisse Kleinstrukturiertheit als Nachteil ausgelegt. Jetzt werden Dinge, wie die bodengebundene Anreise und die Nahmärkte, in einem Umkreis von 400 Kilometern, eine absolute Stärke sein.” Man sei auch nicht abhängig von internationalen Reisemärkten, wo die Preise wohl in ganz anderen Dimensionen steigen würden.

APA/Red.

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