Tourismus bangt um Millionen Winterurlauber

70 Prozent der Gäste in den Wintermonaten sind Skifahrer.
© ÖHV

Martin Stanits

Beim Vorstoß Italiens und Deutschlands, die europäischen Skigebiete coronabedingt bis in den Jänner hinein geschlossen zu halten, steht für die heimischen Touristiker viel auf dem Spiel. Vergangenen Winter beherbergten diese fast 16 Millionen Gäste. „Rund 70 Prozent der Urlauber im Winter entfallen auf den alpinen Raum, die Lifte- und Gondelregionen, sind also Skifahrer“, sagte der Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Martin Stanits, zur APA.

Der Rest seien Städtetouristen oder Besucher der Thermenregionen, der allergeringste Anteil entfalle auf Geschäftsreisende, ergänzte der Branchensprecher unter Verweis auf eine entsprechende geografische Erhebung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). In normalen Jahren steigerten sich die Buchungen der Wintersportler dem Hotelierssprecher zufolge ab Mitte November bis inklusive Februar ständig – mit einer leichten Zwischenabflachung im Jänner. „Der Februar ist der stärkste Monat“, ergänzte Stanits. Da schlugen bisher immer die Semesterferien durch.

Das Gros der Winterbuchungen kommt von den Deutschen und von den Österreichern selbst. Von den in Summe knapp 16 Millionen Österreich-Urlaubern im vergangenen Winterhalbjahr 2019/20 (November 2019 bis April 2020) reisten laut Statistik Austria 11,5 Millionen aus dem Ausland an – fast 5,2 Millionen davon aus Deutschland und über eine Million aus den Niederlanden. Weitere 4,5 Millionen kamen aus Österreich. Somit machten mehr Deutsche Urlaub in Österreich als Inländer. Diese rangierten nur auf Platz zwei. Reisewarnungen beziehungsweise die entsprechenden Quarantänebestimmungen in den Herkunftsländern würden den heimischen Tourismus ins Mark treffen, da im Durchschnitt lediglich 28 Prozent der Urlauber aus Österreich selbst stammten und fast drei Viertel aus dem Ausland. In den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg ist der Auslandsanteil sogar noch wesentlich höher.

Unter den ausländischen Gästen waren die Schweizer und Liechtensteiner in der vergangenen Wintersaison mit in Summe knapp einer halben Million Ankünften die drittstärkste Gruppe – mit großem Abstand zu den Deutschen und Holländern. Knapp dahinter rangierten die über 430.000 Tschechen, die 410.000 Briten und die knapp 330.000 Italiener. Ebenfalls zu den Top-10-Herkunftsnationen im Ausland zählten auf den weiteren Plätzen die Ungarn (fast 280.000), die Belgier (fast 250.000), die Polen (über 230.000) und die Amerikaner (knapp 210.000), wie aus den endgültigen Daten der Statistik Austria für die Wintersaison 2019/20 hervorgeht.

APA/red

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