Die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes im Norden Brasilien hat 2019 drastisch zugenommen. 9.166 Quadratkilometer Amazonaswald wurden im Vorjahr abgeholzt, das ist um 85 Prozent mehr als 2018, geht aus Mitte Jänner 2020 veröffentlichten Daten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) hervor. 2019 war das erste Amtsjahr des ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der eng mit der Agrarlobby verbündet ist und die Auflagen für die Ausbeutung des Amazonas gelockert hat.
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Ökotourismus
Als Vorreiter im Ökotourisums hat sich Brasilien dagegen bisher kaum hervorgetan. Das soll sich nun ändern, erklärt Marcelo Pedroso, Direktor des brasilianischen Fremdenverkehrsamts Embratur gegenüber welt.de: „Wir wollen den Ökotourismus stärker fördern, vor allem bei Touristen aus dem deutschsprachigen Raum, die ein großes Bewusstsein für Umweltschutz haben“.
Die einzig wahren Öko-Lodges fänden Reisende derzeit bei Tefé, einer kleinen Stadt, die eine Flugstunde von Manaus entfernt im tiefen Dschungel liegt. Pedroso hebt im Gespräch mit welt.de die auf dem Amazonas schwimmenden Bungalows als vorbildlich hervor: Dort werde Strom mit einer Solaranlage produziert, das Regenwasser gesammelt und das Abwasser gefiltert. Außerdem habe die Anlage einen sozialen Anspruch: „Wir wollen die lokale Bevölkerung einbinden, damit die Menschen eine Alternative zum Jagen, Fischen und Brandroden haben.“
APA /red