Trendsport Skibergsteigen wächst weiter

Tourengeher werden für Tourismusregionen zunehmend ein Wirtschaftsfaktor.
© Pixabay

Das Skibergsteigen erfreut sich in den vergangenen Jahren zunehmender Beliebtheit. Rund 600.000 Österreicher schnallen laut dem heimischen Verband SKIMO Austria mittlerweile mehrmals jährlich die Skitourenski an. Das Wachstum macht sich auch bei der Sportartikelindustrie und dem -Fachhandel bemerkbar, der sowohl in Österreich als auch international neue Verkaufsrekorde meldet.

Der durchschnittliche Skibergsteiger ist gemäß am Dienstag in Salzburg präsentierten Zahlen 37 Jahre alt und zunehmend weiblich. Waren die Sportler vor Jahren noch deutlich über 40 Jahre und zum Großteil Männer, nehmen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen die Frauen schon rund die Hälfte der Aktiven ein. Vor allem im erschlossenen Skiraum sind die Frauen mit den Männern gleichgezogen.

In der Saison 2018/19 verzeichnete die Branche international ein Wachstum von 6 Prozent. Insgesamt hat das Skibergsteigen demnach ein Umsatzvolumen von 780 Millionen Euro. Der Anteil von Österreich am internationalen Markt beträgt 16 Prozent, vor einigen Jahren waren es noch bei 22. Der Markt wächst aber auch in Österreich, allerdings nicht so stark wie insgesamt. Vergangene Wintersaison gab es österreichweit eine Steigerung von 5 Prozent, rund 58.000 Tourenski wurden verkauft.

Weiteres Wachstum erwartet

Für die nächsten Jahre wird ein weiteres Wachstum erwartet. Neue technische Innovationen und High-Tech-Materialien sollen es fördern. Immer leichter und komfortabler werden sowohl Technik als auch Bekleidung. Wie in zahlreichen anderen Branchen wird auch im Skibergsteigen der Onlinehandel weiter an Bedeutung gewinnen. Der Onlinehändler bergzeit.at steigerte laut Geschäftsführer Martin Stolzenberger seinen Umsatz jährlich um 20 bis 30 Prozent. Zudem ortet man großes Potenzial im Bereich des Leih- und Gebrauchtmarktes. Hier hat man bis jetzt aber einen kaum wahrnehmbaren Anteil, während dieser im Alpinbereich bereits beträchtlich ist.

Ein großes Thema ist das Tourengehen im erschlossenen Skiraum, wo aber rechtliche und haftungstechnische Klärungen notwendig sind beziehungsweise bevorstehen. Die zunehmende Anzahl der Tourengeher wird für Tourismusregionen als Wirtschaftsfaktor jedenfalls nicht mehr zu ignorieren sein. Wie eine Integration in bestehende Skigebiete funktionieren kann, zeigte kürzlich beispielsweise St. Johann in Tirol. Dort wurde im Dezember ein Skitourenpark mit drei Routen eröffnet.

Im Profibereich ist das Ziel für das Skibergsteigen klar. Bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Italien soll die Sportart erstmals olympisch sein, hofft SKIMO-Austria-Geschäftsführer Karl Posch. Ein Anzeichen dafür ist das erstmalige Aufscheinen im Programm der gerade stattfindenden Olympischen Jugend-Winterspiele in Lausanne. Dort hatte der Steirer Nils Oberauer vergangenes Wochenende mit Bronze für die erste österreichische Medaille gesorgt.

APA/red

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