Über die Hindernisse

Menschen mit besonderen Bedürfnissen wollen nicht länger aufs Reisen verzichten. Barrierefreiheit muss daher überall selbstverständlich werden.
© Raffi Ben Hakon/PAMI

Best Practice: Die Altstadt von Jerusalem ist seit Mai weitgehend barrierefrei

Wirtschaftlich birgt die Zielgruppe „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ ein Riesenpotenzial. Allein in der EU sind bis zu 80 Millionen Menschen betroffen. Ist die Reisebranche darauf vorbereitet? Eine Umfrage unter Touristikern, Versicherern und Behinderten-Sprechern.

Martin Mangiapia 

FlixBus und FlixTrain DACH

Allgemein stellt die Barrierefreiheit uns und alle anderen Mobilitätsanbieter vor einige Herausforderungen: Bisher kann von den Herstellern beispielsweise keine serienmäßige Lösung für barrierefreie Busse geliefert werden, weshalb unsere Flotte derzeit nur vereinzelt durch barrierefreie Busse ergänzt werden kann. Daher sind auch die sanitären Anlagen im Fernbus in der Regel nicht barrierefrei erreichbar. In dringenden Fällen können sich Fahrgäste für Hilfe an den zweiten Busfahrer (falls zwei Busfahrer anwesend sind) oder andere hilfsbereite Fahrgäste wenden.

Auch der überwiegende Teil der deutschen Fernbushaltestellen und Autobahnraststätten ist nicht behindertengerecht ausgestattet. Darüber hinaus sind Rollstühle oft individuelle Sonderanfertigungen, ein universell nutzbares Sicherungssystem an Bord ist also nicht umsetzbar. Ein Großteil der in Deutschland gängigen Rollstühle ist außerdem nicht als Fahrzeugsitz geeignet und viele Elektrorollstühle sind mit Batterien ausgestattet, die laut BOKraft (Ausführungsbestimmung zum Personenbeförderungsgesetz) nicht im Fahrgastraum befördert werden dürfen. Aus diesen Gründen wird auch an Bord der barrierefreien Fernbusse die Beförderung zahlreicher Rollstühle weiterhin nicht möglich sein. Nach wie vor ermöglichen wir die kostenlose Mitnahme von Klapprollstühlen im Gepäckraum der Fernbusse sowie die kostenlose Beförderung von im Behindertenausweis vorgesehenen Begleitpersonen. Handlungsbestimmungen auf der FlixBus-Homepage (https://www.flixbus.de/service/personen-mit-eingeschrankter-mobilitat) 

Kevin Maier 

„Grenzenlos barrierefrei Reisen“ 

„Grenzenlos barrierefrei Reisen“ hat sich auf individuellen Urlaub für Rollstuhlfahrer, Gehörlose und Blinde spezialisiert. Wir arbeiten in fast jedem Land in Europa mit Spezialisten im Land zusammen. Besonders wichtig ist es uns, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam Urlaub machen können. 

Heutzutage liest man immer und überall von der Inklusion, viele soziale Einrichtungen, Politiker etc. schmücken sich oft mit diesem Wort. Sieht man dann etwas genauer hin, ist man aber doch leider noch sehr weit entfernt davon. Technisch ist heutzutage wirklich schon vieles lösbar, das Problem hier ist aber eher das finanzielle. Viele Hilfsmittel und unterstützende Geräte sind leider sehr teuer. Will man vor Ort diverse Hilfsmittel wie z.B. einen Hebelifter, einen Toiletten-/Duschrollstuhl oder ein Pflegebett haben, kommen wiederum zusätzliche Kosten zur Reise hinzu.

Lesen Sie mehr dazu in unserer aktuellen Printausgabe!

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