Vielfliegerprogramme oft reine Kostentreiber

Daten von 3,5 Mio. Teilnehmern wurden untersucht: Firmen könnten mindestens sieben Prozent sparen.
Pixabay

Bei Geschäftsreisen gibt es noch Sparpotenzial

Vielfliegerprogramme treiben die Reisekosten von Unternehmen in die Höhe, anstatt zu sparen. Das sagen Yesim Orhun und Andreas Hagemann, beide von der University of Michigan, und Forscherkollege Tong Guo von der Duke University. In ihrer aktuellen Analyse haben sie die Reisedaten von 3,5 Mio. Teilnehmern am Programm einer führenden US-Luftfahrtgesellschaft aus den Jahren 2010 und 2011 untersucht.

„Wir haben festgestellt, dass sich die Mitglieder eines Vielfliegerprogramms für ihre Gesellschaft entscheiden, auch wenn sie teurer ist als Konkurrenzangebote, je näher sie am Elite-Status sind, der noch mehr Punkte bringt“, sagt Orhun. Eine Rolle spiele demnach auch, ob der Heimatflughafen des Reisenden das Drehkreuz der Fluggesellschaft sei. Reisende, die noch weitab vom Elite-Status waren, neigten zudem eher dazu, günstigere Angebote auszuwählen. Gleichzeitig ist es wahrscheinlicher, dass Punktesammler höhere Tarife wählen, wenn ihr Heimatflughafen auch das Drehkreuz der Fluggesellschaft ist, die das Punkteprogramm sponsert.

„Reisende, die sich dem Ziel ihres Punkteprogramms nähern, buchen bei ihrer Gesellschaft sogar dann Strecken, wenn das Angebot weniger attraktiv ist als das der Wettbewerber. Die Mitglieder des Treueprogramms nahmen im Durchschnitt in Kauf, dass die Flüge bei ihrer Gesellschaft bis zu acht Prozent teurer waren als bei anderen Anbietern, wenn sie sich dem Elite-Status näherten“, ergänzt Guo. Müssen die Dienstreisen von den Reisenden hingegen selbst bezahlt werden, würden sie besser auf die Preise achten, glauben die Forscher. Dann lägen die Gesamtkosten um mindestens sieben Prozent unter denen, die anfallen, wenn die Unternehmen die Kosten brav erstatten und keinen Einfluss auf das Buchungsverhalten nehmen.

 

pte

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