Vorarlbergs Seilbahnen verteuern sich um rund acht Prozent

Erstmals Dynamic Pricing in Vorarlberg
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Die aktuellen Energie- und Treibstoffpreise, aber auch höhere Personalkosten und teureres Material haben dieses Jahr die Preisgestaltung der Skigebiete beeinflusst

Die Preisteuerungen nehmen dieses Jahr auch Einfluss auf die Skigebiete. So werden etwa die Liftpreise im Schnitt um acht Prozent teurer, wie Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp am Dienstag sagte. Einige der Skigebiete setzen erstmals auf “Dynamic Pricing”. Gegenüber der APA verriet Fachgruppen-Geschäftsführer Michael Tagwerker, dass die Kalkulation den Unternehmen wegen der dramatischen Strompreiserhöhungen große Schwierigkeiten bereite. Viele hoffen für heuer einfach, “dass sich die Verluste in Grenzen halten”.

“Die aktuellen Energie- und Treibstoffpreise, aber auch höhere Personalkosten und teureres Material haben dieses Jahr die Preisgestaltung maßgeblich beeinflusst”, so Gapp. Mit den nun vor dem Vorverkaufsstart für Saisonkarten am 1. Oktober festgelegten Preisen liege man immer noch unter dem Verbraucherpreisindex.

Dynamische Preismodelle und “Green Ticket”

Erstmals setzt man heuer auf “Dynamic Pricing”, zu deutsch “dynamisches Preismodell”. Demnach werden die Ticketpreise jeweils nach verschiedenen Faktoren angepasst.  Wer früh und online bucht, zahlt etwa an Tagen mit geringerer Auslastung weniger fürs Tages- und Mehrtagesticket. Die Bergbahnen Brandnertal bieten ein “Green Ticket”, das auch die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhaltet. In einigen kleineren Skigebieten liegt die Tageskarte immer noch unter 25 Euro, am günstigsten ist sie in Reuthe im Bregenzerwald mit zehn Euro oder in Gurtis-Bazora (Bezirk Feldkirch) mit 21 Euro.

Weitere Sparmaßnahmen

Eine weitere Maßnahme zur Eindämmung der Teuerungen ist der “dynamische Fahrbetrieb”. “Wenn wir die Fahrgeschwindigkeit von sechs auf fünf Meter pro Sekunde reduzieren, kann 15 Prozent Energie eingespart werden”, erklärte Gapp – auch wenn das nicht jeden Tag möglich sein werde. Zudem könnten die Betriebszeiten verkürzt werden, und Sitzheizungen würden im Winter nicht eingeschaltet.

“Es ist wie Fahren im Nebel. Wir dachten, schlimmer als im Corona-Winter kann es nicht kommen – aber weit gefehlt”, beschrieb Tagwerker die Lage. Die Hoffnung auf eine normale Saison hatten viele. Bei den Skiliftpreisen müsse man sich angesichts der steigenden Kosten nun mit den Kunden in der Mitte treffen. Man hoffe, dass die Gäste, vor allem jene aus Deutschland, nicht ausblieben. Probleme bereiten den Seilbahnern auch die Beschaffung von Ersatzteilen und der Personalmangel in der Gastronomie.

 

APA/ Red.

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