Wien braucht seine Pendler

Mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen kommt aus dem Umland
© Pixabay

Zahlreiche Arbeiter pendeln täglich in die Bundeshauptstadt.

Der Standortanwalt in der Wirtschaftskammer Wien, Alexander Biach hat eine Analyse zur ökonomischen Bedeutung der Berufspendler mit Arbeitsplatz Wien erstellt. Dabei kam Biach zu dem Ergebnis, dass Wien auf die Pendler angewiesen sei.

270.000 Arbeitskräfte

Der Bedarf an Arbeitskräften wäre ohne Pendler aus Niederösterreich und dem Burgenland nicht abzudecken. Laut dem Bericht beträgt die aktuelle Anzahl der Pendler 270.000. Ihr Beitrag zur Bruttowertschöpfung belaufe sich auf eine Summe von knapp 24 Mrd. Euro. Außerdem sorgen die Erwebspendler, laut dem Standortanwalt, für staatliche Rückflüsse aus Steuern und Abgaben in Höhe von 14 Mrd. Euro. Nur wenige davon sind selbstständig Erwerbstätige. Die Meisten sind im Handel, im Dienstleistungs- und Produktionssektor und im Bereich Information und Kommunikation angestellt. Viele von ihnen kommen mit dem Auto nach Wien. Laut Biach wird sich das auch in Zukunft nicht großartig ändern. Trotzdem halte es der Standortanwalt für wichtig, in den öffentlichen Nahverkehr ein zu investieren, um hier die Situation zu verbessern. Besonders die öffentlichen Verkehrsanbindungen an Industrie- und Betriebsgebiete müsse man ausbauen. Biach gehe nicht davon aus, dass der Pendlerverkehr etwa angesichts verstärkter „Home-Office-Tätigkeiten“ abnehmen werde. Dies begründet der Standortanwalt damit, dass Berufe im Service- und Dienstleistungsbereich, im Handel, der Gastronomie, im Bauwesen oder der Industrie nicht von zu Hause erledigt werden können.

„Gesamtverkehrssystem“ für Wien

Biach drängt auf ein „Gesamtverkehrssystem“ für die Bundeshauptstadt. Der Fokus dabei sollte auf der Schaffung eines weitflächigen öffentlichen Verkehrsnetzes liegen. Auch das Straßennetz müsse verbessert werden. Außerdem brauche es auch zukunftsfähige Lösungen zum Parken. Dabei verweist der Standortanwalt auf den Vorschlag, statt der geplanten Ausweitung der Parkpickerlbereiche, eine Unterteilung in tariflich gestaffelte Zonen durchzuführen. Für Biach ist der Ausbau, der Infrastruktur essentiell für den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt. Laut eigenen Angaben habe der Standortanwalt im Raum Wien einige umsetzungsreife Projekte mit einem Investitionsvolumen von 6 Mrd. Euro identifiziert. Zu den Projekten zählen der Ausbau des Schnellbahnnetzes und der ÖBB-Infrastruktur, der Straßenbahnausbau bis über die Stadtgrenzen und der Bau des Lobautunnels mit Stadtstraße. Laut Biachs Berechnungen, könne man alleine in der Bauphase 30.000 Arbeitsplätze schaffen.

APA/red

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