Nach zwei Jahren Stillstand, hat sich die Tourismusbranche im Laufe dieses Jahres spürbar erholt: Während es in den Beherbergungsbetrieben im Jänner noch um ein Drittel weniger Nächtigungen gab als im Jänner 2019, verringerte sich der Rückstand bis Juli auf durchschnittlich 15,3 Prozent. In der ersten Hälfte der Sommersaison – Mai bis Juli – war mit 37,2 Millionen Übernachtungen (-4,3 % gegenüber 2019) fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht, geht aus dem Wifo-Konjunkturtest vom August 2022 hervor.
Die Arbeitslosigkeit in der Branche ist bereits seit Juli 2021 rückläufig. Nun liegt die Beschäftigung im Tourismussektor über jener des Juli 2019. Der von der Branche immer wieder beklagte Arbeitskräftemangel dürfte nach Ansicht der Wirtschaftsforscher damit zu tun haben, dass zwar die Beschäftigungsverhältnisse zunehmen, diese aber oft keine Vollzeitbeschäftigungen sind.
Prognosen für den kommenden Winter sind schwierig, denn falls Gaslieferungen aus Russland weiter reduziert bleiben oder sogar ganz ausfallen, „ist eine Rezession in Europa wahrscheinlich“, so die Wifo-Ökonomen.
Die Inflation werde bis Jahresende weiter steigen und die Nachfrage der privaten Haushalte in Österreich und den Herkunftsländern dämpfen. „Gerade die Preissteigerungen bei lebensnotwendigen Gütern wie Strom und Lebensmitteln werden viele Haushalte zwingen, ihr Budget umzuschichten – dies wird zulasten von ‚Luxusgütern‘ gehen, zu denen auch touristische Dienstleistungen und Urlaubsreisen zählen.“
APA/ Red.