Wintersaison: Tourismus-Politiker optimistisch

Sie sehen allerdings „herausfordernde Situation“ für Betriebe. Landestourismusreferenten fordern daher eine umgehende Verlängerung des Energiekostenzuschusses.
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Nach einem guten Sommer erhofft man sich auch auf der Piste mehr Getümmel

Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Tourismus-Politiker der Länder blicken „mit Zuversicht“ in die kommende Wintersaison. Aber für die Betriebe gebe es eine „herausfordernde Situation“, hieß es in einem Pressegespräch mit der Staatssekretärin, dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und dem oö. Landesrat Markus Achleitner (alle ÖVP) nach einer Konferenz von Landestourismusreferenten in St. Wolfgang in Oberösterreich.

Vordringlich für die Länder ist eine Unterstützung der Tourismusbetriebe bei den Energiekosten im bevorstehenden Winter. Sie fordern eine umgehende Verlängerung des per Ende September ausgelaufenen Energiekostenzuschusses. „Die Regierung kann dabei nicht auf eine Regelung auf EU-Ebene warten. Die Zeit drängt“. Landesrat Achleitner verwies darauf, dass die Betriebe ihre „Hausaufgaben“ gemacht und beispielsweise den Energieverbrauch pro Nächtigung in der Beherbergung seit 2008 um 54 Prozent reduziert hätten. Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen hätten somit nur einen Anteil von 1,6 Prozent am österreichischen Endenergieverbrauch, der Tourismus sei aber für zehn Prozent der Gesamtwertschöpfung verantwortlich. Die Staatssekretärin verwies darauf, dass das Thema bereits mehrmals von der Regierung behandelt worden, jedoch noch etliche Dinge zu klären seien.

Kraus-Winkler berichtete über eine prinzipielle Einigung mit den Ländern, wonach die Arbeit am bundesweiten digitalen Gästeblatt gemeinsam und beschleunigt fortgesetzt werden solle. Es könnte rund 100 Mio. An- und Abmeldevorgänge – diese sind gesetzlich vorgeschrieben – pro Jahr beschleunigen und dadurch Behörden, Betriebe und Gäste entlasten. Eine Pilotphase kündigte sie für Ende 2023 an.

Die Konferenzteilnehmer nannten neben den für die Betriebe gestiegenen Kosten den Fachkräftemangel im Tourismus als Herausforderung. „Wir haben Gäste ohne Ende, brauchen aber mehr Hände für die Gäste“, sagte Achleitner. Haslauer rechnete vor, dass zwar im Tourismus aktuell mehr Menschen als 2019 beschäftigt seien. Aber die Angebote der Branche an die Gäste seien gewachsen, die Arbeitszeit sei anders geworden und die klassischen Herkunftsländer des ausländischen Personals brauchen diese selbst, gab Haslauer zu bedenken. Es müsse so wie in der Arbeitsmarktpolitik generell an allen Stellschrauben gedreht werden. Auch vom Bund unterstützte Initiativen sollten Neu-, Wieder-, Rück- und Quereinsteiger gewinnen.

Ihre Zuversicht für die Wintersaison begründeten die Politiker mit dem „Comeback des Tourismus“ im vergangenen Sommer und aktuell guten Buchungszahlen. Die Anzahl der „festen Österreich-Planerinnen und Planer“, also jenen Menschen, die höchstwahrscheinlich einen Winterurlaub in Österreich planen, sei mit 17 Mio. wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, wenn auch ein Trend zum Sparen zu bemerken sei: Beispielsweise kürzerer Aufenthalt oder vier Sterne statt vier Sterne Superior.

 

apa

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