Wizz Air unter Druck

Investoren drohen mit dem Ausstieg falls das Gewerkschaftsverbot nicht aufgehoben wird
© Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Wizz Air ist eine Billigfluggesellschaft mit Sitz in Budapest

Eine Gruppe von 14 Investoren hat der der Fluggesellschaft Wizz Air ein Ultimatum gestellt. Der Konzern soll Mitarbeitern die Gründung von  Arbeitnehmer-Vertretungen erlauben. “Wenn das Unternehmen nicht reagiert und Gewerkschaften nicht offiziell anerkennt, besteht unsere einzige Möglichkeit darin, unsere Beteiligungen zu verkaufen und das Unternehmen auf unsere Ausschlussliste zu setzen”, hieß es in einem Brief der Investoren. Zu der Gruppe gehören auch die dänische AkademikerPension und die britische Ardevora Asset Management.

Gewerkschaften abgelehnt 

Im April hatte die Billig-Airline Forderungen von Gewerkschaften in Italien abgelehnt, mit ihnen einen Arbeitsvertrag zu vereinbaren. Dem Arbeitsministerium des Landes teilten sie mit, ohne Gewerkschaften arbeiten zu wollen. Im Sommer 2020 wurde Vorstandschef Jozsef Varadi in einem Anlegerbrief aus einem Interview zitiert, das Unternehmen halte “überall Gewerkschaften fern”, da sie “das Geschäft zerstören.” Die Investoren fordern, dass Arbeitnehmer die Freiheit haben sich zu organisieren. Dies sei auch in einer Reihe globaler und regionaler Konventionen und Gesetze verankert. Laut Untersuchungen steht der Verdacht, dass Wizz Air Mitarbeiter an der Ausübung ihrer Rechte hindere. “Unsere Botschaft für das Unternehmen ist klar. Wir werden bis zum 20. Dezember warten und wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden, ist mit einem Ausschluss zu rechnen.” Wizz Air gab noch keine Stellungnahme ab.

Weitere Krisen

“Bei der Achtung der Arbeitnehmerrechte geht es letztendlich auch darum, sich um die Sicherheit der Passagiere zu kümmern”, so Jens Munch Holst an, Vorstandschef der AkademikerPension. Die Anleger wiesen auf einen kürzlich veröffentlichten Whistleblower-Bericht hin, in dem Bedenken zur Flugsicherheit wegen Übermüdung der Piloten geäußert wurden.

APA/Red

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