Abo-Werbung kostet Wizz Air 500.000 Euro

Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM verhängte gegen Wizz Air ein Bußgeld von 500.000 Euro wegen irreführender Werbung für das Jahresabo „All You Can Fly“.

14.11.2025 13:24
red04
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Für Wizz Air bedeutet die Entscheidung zusätzliche regulatorische Verpflichtungen.

Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat der ungarischen Billigfluggesellschaft Wizz Air eine Geldbuße in Höhe von 500.000 Euro auferlegt. Anlass ist das Jahresabo „Wizz All You Can Fly“, bei dem nach Auffassung der Behörde wesentliche Informationen zu Einschränkungen des Angebots nicht ausreichend kommuniziert wurden.

Hintergrund des Abos

Wizz Air hatte das Jahresabo zunächst für 499 Euro, später für 599 Euro angeboten. Das Produkt sollte Kunden die Möglichkeit bieten, innerhalb bestimmter Strecken unbegrenzt zu fliegen. Nach Ansicht der Wettbewerbsbehörde erweckte die Werbung jedoch den Eindruck eines uneingeschränkten Zugangs zu Flügen, während wichtige Einschränkungen, etwa zu Buchungsfenstern oder der Verfügbarkeit bestimmter Sitzplatzkategorien, nicht deutlich hervorgehoben wurden.

Entscheidung der Wettbewerbsbehörde

Die AGCM stellte fest, dass die Informationen zu den Vertragsbedingungen und Nutzungsgrenzen des Abos für Verbraucher nicht transparent genug dargestellt wurden. Außerdem kritisierte die Behörde, dass bestimmte Klauseln im Vertrag es Wizz Air erlaubten, Änderungen am Angebot vorzunehmen oder es auszusetzen, ohne dass Abonnenten angemessen geschützt waren. Die Behörde verlangt daher, dass Wizz Air die wesentlichen Punkte der Entscheidung auf ihrer Website veröffentlicht, damit Kunden künftig besser informiert sind.

Auswirkungen für Verbraucher und Airline

Die Entscheidung der AGCM zeigt, dass auch bei innovativen Angeboten wie Flugabonnements eine klare Kommunikation über Einschränkungen und Vertragsbedingungen notwendig ist. Verbraucher sollen so eine fundierte Entscheidung treffen können, bevor sie ein solches Abo abschließen. Für Wizz Air bedeutet die Entscheidung zusätzliche regulatorische Verpflichtungen, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Informationspflichten.

Zunehmende Fälle

In Europa überprüfen Verbraucherschutzbehörden zunehmend die Geschäftsmodelle von Fluggesellschaften, insbesondere wenn es um Abo- oder Flatrate-Angebote geht. Ziel ist, sicherzustellen, dass Werbung korrekt ist und keine wesentlichen Einschränkungen verschleiert werden. Ähnliche Verfahren gab es in der Vergangenheit bereits bei verschiedenen Airlines, insbesondere in Bezug auf nicht klar ausgewiesene Zusatzkosten oder undurchsichtige Vertragsbedingungen.

Operative Anpassungen

Neben den regulatorischen Herausforderungen nimmt Wizz Air auch operative Anpassungen vor. So wurden im Oktober Teile des Flugbetriebs vom Flughafen Wien zurückgezogen, der Rest soll im kommenden Jahr folgen. Die Airline begründete dies mit gestiegenen Kosten und strategischen Überlegungen. Ob diese Einsparungen angesichts der nun verhängten Geldstrafe von 500.000 Euro wirklich spürbar entlasten, bleibt allerdings abzuwarten.

(red)

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