Bei den Austrian Airlines (AUA) sorgt eine geplante, jedoch letztendlich verschobene Betriebsversammlung für erhebliche Turbulenzen im Flugplan. Für den kommenden Freitag waren ursprünglich 150 Flüge gestrichen worden, nachdem eine Betriebsversammlung des fliegenden Personals angekündigt worden war. Diese wurde nun allerdings von der Gewerkschaft vida und dem Betriebsrat auf Dienstagabend verschoben, wie die AUA mitteilte. Der Grund: Es habe für Freitag am Flughafen Wien keine geeigneten Räumlichkeiten für die Versammlung gegeben.
Die Flugausfälle bleiben allerdings trotz der verschobenen Betriebsversammlung bestehen. Eine Wiederaufnahme sei laut AUA nicht möglich, da die Verbindungen bereits aus dem System genommen wurden.
Die AUA hatte rechtliche Schritte gegen die ursprünglich geplante Betriebsversammlung eingeleitet, einschließlich einer Klage auf Unterlassung und einer einstweiligen Verfügung beim Landesgericht Korneuburg. Trotz dieser Bemühungen hätten die bereits aus dem Flugplan genommenen Verbindungen nicht mehr wiederaufgenommen werden können, selbst wenn eine einstweilige Verfügung erwirkt worden wäre.
Die Führungsriege der Airline hält die nunmehr abgesagte Betriebsversammlung jedenfalls für nicht rechtens: „Laut Gesetz ist der Hauptgrund für eine Betriebsversammlung die Information des Betriebsrates an die Arbeitnehmer:innen. Aus Sicht des Unternehmens kann es keine nennenswerten Neuigkeiten zwischen der letzten Betriebsversammlung am 1. März und am 8. März geben, zumal die Versammlung bereits am 1. März angekündigt wurde.“
Hintergrund der geplanten Versammlung sind stockende Kollektivvertragsverhandlungen zwischen der AUA und dem fliegenden Personal. Die Gewerkschaft vida fordert nach einem wirtschaftlich erfolgreichen Jahr für die Luftfahrtindustrie und signifikanten Ticketpreiserhöhungen angemessene Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten. Bereits in der Vorwoche führte eine Betriebsversammlung und ein spontaner Warnstreik zu fast 140 Flugausfällen. Weitere Verhandlungen über den Kollektivvertrag sind in Kürze geplant, um eine Lösung für die festgefahrenen Gespräche zu finden.
APA/Red.
