Aufreger-Thema Trinkgeld

Liebe Gastronomen! Hören Sie bitte besser auf Ihre Gäste!
© privat

Die Diskussion um Trinkgeld-Aufschlag oder Freiwilligkeit schlägt dieser Tage große Wellen. Ich habe dazu – weil ich glaube, dass es immer gut ist, wenn man die Meinung seiner Gäste kennt – einen Aufruf auf Facebook gestartet und meine 5000 Follower gebeten, ihr Statement zu der Causa abzugeben. Fazit: Fast 85 Prozent der Statements sind gegen einen automatischen Aufschlag für Trinkgeld. Die Gastronomen freilich sehen das ganz anders. Sehen Sie hier Auszüge aus der Meinungspalette und machen Sie sich selbst Ihr Bild.

Thomas Sundt: „Eine lächerliche Diskussion. International üblich, nirgends ein Thema und bei uns wird‘s zu einem Drama.“

Robert Stefan: „Sollten wir nicht lieber über die unverschämt hohen Lohnnebenkosten diskutieren, damit die Gastronomen endlich faire Gehälter bezahlen können?“

Manuela Eibensteiner: „Es gab einmal die Faustregel: 10-15 %, wenn man gut bedient wurde. Das hat verändert. Zu meiner Zeit in der Gastronomie wurde viel Trinkgeld gegeben.“

Christiane Sandpeck: „In den USA gibt’s eine Auswahl von 10, 15 oder 20 % Trinkgeld vom Preis. Das ist auszufüllen. Habe aber auch hier schon – wenn unzufrieden – nichts ausgefüllt.“

Sylvia Liebisch: „Dezidiert dagegen!“

Ralf-Wolfgang Lothert: „Was ist, wenn ich – weil Geschäftsessen – mit 6 Personen eine Rechnung von 600 Euro habe? 60 Euro Trinkgeld? Ich will das selbst entscheiden!“

Rainer Erik Puhr: „Ich sage immer: Leben und leben lassen. Es gibt Karma – irgendwann schlägt es zurück.“

Lukas H. Moser: „Trinkgeld ist bei uns zur lästigen Pflicht geworden. Teils wird man schief, manchmal auch böse angesehen, wenn man nur 15% Trinkgeld gibt.“

Martin Luisi: „Ich finde, es sollte wie bisher eine freiwillige Gabe sein.“

Thomas Ruzicka: „Das wäre dann kein individuelles Trinkgeld, sondern ein ganz normaler verbindlicher Preisbestandteil.“

Isabella Francesca Cavazza: „Es sollte eine Freiwilligkeit bleiben. Ein Trinkgeldzwang wird nicht Schule machen, im Gegenteil, die Lokale leerer.“

Elfriede Blume: „Trinkgeld darf kein Zwangslohnbestandteil sein. Muss dann der Wirt keinen Lohn mehr zahlen?“

Andreas Strobl: „Trinkgeld als Zwang ist ein Skandal! Es würde bedeuten, dass bei miesestem Service dennoch Trinkgeld abgezogen werden würde.“ 

Herbert Weinlich: „Man sieht in anderen Ländern, wohin solche Zwangsgebühren führen: Das Personal ist zumeist unfreundlich.“ 

Sonja Horner: „Ich war selbst Gastronomin… und ich möchte keinen Gast zwingen, Trinkgeld zu geben.“

Alfred Rupf: „Nein, wenn ich eine unfreundliche Bedienung habe, möchte ich diese nicht mit hohem Trinkgeld belohnen!“

Johannes Wilhelm: „Allmählich dürften die Leute vergessen haben, dass das Entgelt für den Kellner bereits im Speisenpreis inkludiert ist.“

Chris Lorenz: „Verstehe die Diskussion nicht wirklich. Seit Dekaden steht der dezente Vermerk ‚inkl 10% Trinkgeld‘ auf fast jeder Rechnung.“

Claudia Undesser: „Service fee find ich eine Frechheit.“

Michael Hemmelmayr: „Verwehre mich gegen verpflichtendes Trinkgeld. Gehälter sollen nicht mit Trinkgeld kalkulieren.“ 

Walter Baco: „Nein, denn ich will auch die Möglichkeit haben, mieses Service durch kein Trinkgeld zu quittieren!“

Berndt Grünanger: „Ich würde ein Lokal oder Restaurant mit einem fixen ‚Trinkgeld-Zuschlag‘ ganz sicher in Zukunft ignorieren und meiden.“

Gabriele Kolouch: „Wenn es in Österreich üblich wird, das Trinkgeld prozentuell in den Umsatz zu rechnen, dann bemüht sich keiner mehr…“

Astrid Kirchsteiger: „Das Trinkgeld sollte nicht Grund sein, weniger Einkommen zu erhalten.“

Maria Mancini: „Wenn Lokale damit argumentieren, dass sie den Zwangsaufschlag berechnen, um damit ‚die finanzielle Sicherheit für das Personal‘ herzustellen, dann ist das Chuzpe.“

Soweit ein Auszug aus den Meinungen
Ihrer Gäste.

Herzlichst Ihr

Christian W. Mucha

Herausgeber

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