CHINA – Wirtschaft weiter in der Krise
Die VR China kommt aus ihrer Wirtschaftskrise nicht heraus. Die anhaltende Immobilienkrise, hohe Arbeitslosigkeit, mangelnder Konsum und nicht zuletzt die Einfuhrzölle der EU und USA verursachen Probleme.
Der für Österreich wichtige Exportmarkt China kommt aus seiner Schwäche nicht heraus. Hauptursache dafür ist die anhaltende Immobilienkrise im „Reichs der Mitte“. Hinzu kommt die mangelnde Konsumlaune der Chinesen, wachsende Arbeitslosigkeit und last but not least tragen jetzt Strafzölle der USA und der EU auf Elektrofahrzeuge zur Belastung der chinesischen Wirtschaft bei. Das macht sich jetzt auch bei chinesischen Exporten bemerkbar.
Die weltwirtschaftlichen Turbulenzen zeichnen sich nun auch bei den chinesischen Exporten ab. Wie der österreichische Pressedienst „Pressetext Austria“ vermeldet, verzeichnete die Volksrepublik im September das geringste Exportwachstum seit fünf Monaten. Mit Blick auf die Handelsbilanz zeigt sich ein Wachstum von gerade einmal 2,4 Prozent. Erwartet worden waren um die sechs Prozent.
China – Konsumlaune gesunken
Aber auch die gesunkenen Importe spiegeln nachlassende Nachfrage wider. Sie legten nur um 0,3 Prozent zu, wobei Experten im Vorfeld von mindestens 0,8 Prozent ausgegangen waren. Die wachsende Arbeitslosigkeit (siehe unten) und die Verunsicherung der chinesischen Konsumentinnen und Konsumenten dürften ein wichtiger Grund für die mangelnde Konsumlaune sein. Für den Monat September summiert sich somit der Handelsüberschuss Chinas auf 81,7 Milliarden Dollar.
China – Mit Antwort auf Importzölle wird gerechnet
Neben den hohen Importzöllen für chinesische Elektroautos in die EU sieht sich die kommunistische Führung des Landes weiter mit einer Immobilienkrise konfrontiert. In der Folge ist die Konsumlaune vieler Verbraucher im Reich der Mitte signifikant eingebrochen. Die EU-Mitgliedstaaten haben am vergangenen, Freitag, 4. Oktober, mehrheitlich den Weg für neue Importabgaben freigemacht. Und diese Sonderzölle dürften bereits ab November dieses Jahres schlagend werden. Sie folgen damit dem Beispiel der USA.
China – Handelsdefizit schrumpft weiter
Das Handelsbilanzdefizit Chinas dürfte daher weiter anwachsen. Mit einer Reaktion Chinas auf die Zölle wird zwar gerechnet, was auch Auswirkungen auf Österreich haben wird. Dabei ist es jedoch fraglich, ob die chinesische Führung einen Handelskrieg mit den Industrienationen forcieren wird. Denn ein Grund für die Misere des Reichs der Mitte dürften auch Wirtschaftsstrategische Neuausrichtungen insbesondere der Industrienationen und Schwellenländer sein, unabhängiger von China werden zu wollen und eigene Produktionen aufzubauen. Ein offener Handelskrieg würde diesen Trend nur beschleunigen. Ob so oder so: Peking erwartet dennoch insgesamt ein besseres Wirtschaftswachstum als zuletzt, doch ist es absehbar, dass dieses nicht mehr auf dem Niveau der Vorjahre liegen wird.
Arbeitslosigkeit gewachsen
Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben im kommunistischen China aber auch die Arbeitslosigkeit wachsen lassen. Besonders betroffen davon sind junge Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, schreibt Pressetext Austria. Die Quote soll laut offiziellen Angaben 18,8 Prozent betragen, d.h. jeder fünfte Jugendliche ist in China arbeitslos. Betroffen sind dabei vor allem ländliche Gebiete, wo die Jugendarbeitslosigkeit bis zu 40 Prozent beträgt. Zwar hat Peking beispielsweise mit seiner „100-Tage-Kampagne“ darauf reagiert und Erfolge verbuchen können (im Jahr 2023 lag die Jugendarbeitslosigkeit bei 21 Prozent), doch steht dieses Thema ganz oben auf der Liste der Agenda der kommunistischen Führung. Ein weiteres, ungelöstes Problem ist außerdem die rasant älter werdende Gesellschaft Chinas. Beide Phänomene führen bereits heute zu Spannungen in der chinesischen Gesellschaft.