Gehaltsstruktur im Tourismus 2023

Marktgerechte Bezahlung, ein Erfolgsfaktor für die Hotellerie.
© pixabay

Die Budgetierung der Mitarbeiterkosten ist für jeden Hotelier eine entscheidende Frage. Dabei handelt es sich nicht nur um einen wesentlichen Kostenfaktor für den Betrieb, sondern gilt auch als maßgeblicher Faktor dafür, ob ein Mitarbeiter sich dazu entscheidet, im Betrieb zu bleiben oder nicht.

„Eine faire Vergütung kostet letztlich weniger!”

Bezüglich der Kosten müssen wir uns immer vergegenwärtigen; was kostet das Unternehmen eine nicht adäquate Vergütung?“, bringt es Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung, auf den Punkt. Eine unzureichende Grundvergütung führt demnach zu unzufriedenen Mitarbeitern, fehlender Loyalität, erhöht die Fluktuation und führt schlussendlich zu gezwungener Überbezahlung für – oft überforderte – Schlüsselmitarbeiter.

Aktuelle Marktentwicklungen

Die Prodinger Tourismusberatung beobachtet seit vielen Jahren die Marktentwicklung der Tourismus-Gehälter, speziell in der Hotellerie.

So auch im vergangenen Jahr: Im Zeitraum von 2022 auf 2023 erhöhte sich das Gehaltsniveau in der Hotellerie durchschnittlich um etwa 7 Prozent, wobei die Gesamtkosten pro Mitarbeiter, einschließlich Lohnnebenkosten, nun bei über € 42.400,- pro Jahr liegen. Dies liegt im erwarteten Rahmen angesichts einer Inflationsrate von knapp über 8 Prozent in 2023. Jedoch bleibt dies ein erheblicher Kostenfaktor, insbesondere da Österreich die höchsten Lohnnebenkosten in der EU hat. Dieser Druck auf die Gehälter verringert die Spanne zwischen Unternehmensaufwand und Mitarbeiter-Nettoeinkommen.

Zudem gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Tätigkeitsbereichen. So stiegen die Gehälter für nicht qualifizierte Mitarbeiter im Servicebereich um etwa 16 Prozent, während es im Wellnessbereich nur etwa 3 Prozent waren.

In der Dienstleistungsbranche, insbesondere in Ganzjahreshotels, beeinträchtigen starke Erhöhungen der Lohnnebenkosten das ohnehin schrumpfende Betriebsergebnis negativ. Dies erhöht die Gefahr einer Preis-Lohnspirale, insbesondere angesichts der erfolglosen Inflationsbekämpfung.

PA/Red.

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