Herausgeberbrief: Die Promi-Liste

© privat

Jeder Hotelmanager, der auf sich hält, schwört Stein und Bein, dass er die Stars, die bei ihm logieren, schützt. Man fragt sich dann nur, woher Österreichs Society-Reporter brühwarm berichten können, wer in welchem Haus über den Hintereingang gerade eingecheckt hat. Ich habe da so eine gewisse Ahnung. Dass die Informanten von denen nämlich nicht irgendwelche Rezeptionisten, Doormen oder Wagenmeister sind, die sich ein Körberlgeld verdienen, sondern dass die Chefitäten der Häuser persönlich bei den A-dabeis und B-dabeis anrufen.

In der vorliegenden Ausgabe finden Sie nun die Ranking-List der Top 100 von jenen 470 Prominenten, die „weltberühmt in Österreich“ sind. Und wenn Sie keine Kim Kardashian oder keinen Leonardo DiCaprio in Ihr Haus locken können, dann ist es durchaus hilfreich, wenn die heimischen Stars bei Ihnen logieren. Die komplette Liste finden Sie auf elite-magazin.com/elite-2-23.

Doch die Erstellung dieser Liste war nicht so einfach. Denn ich würde mir niemals arrogieren, darüber zu befinden, wer hierzulande wichtig ist und wer nicht. Erst vor einigen Jahren ist mir dann die Erfolgsformel eingefallen:

Man müsste eine Runde von Menschen finden, die über das Metier bestens Bescheid wissen, die unbestechlich sind, die als Koryphäen des Genres anerkannt sind, und die über jeden Zweifel erhaben sind. Denn der Teufel liegt in der Zusammensetzung der Jury.

Die einfache Antwort: Österreichs Society-Journalisten. Wenn es gelänge, die dazu zu bringen, die Top-Promis zu bewerten, dann entstünde ein Konvolut, dass keiner beeinspruchen könnte. 

Denn das sind jene, die alltäglich über die berichten. Und befinden. Und die handelnden Personen bestens (dank ihrer täglichen Arbeit) kennen. 

Der Haken daran: Wer kriegt schon die Society-Journalisten dazu, eine 500 Personenliste dreifach durchzugehen und sich durch das Konvolut an Namen durchzuarbeiten?

Die Antwort halten Sie in Händen: Ich habe es wieder einmal geschafft. Danke an dieser Stelle an Norman Schenz, Nathalie Martens, René Wastler, Lisa Trompisch, Vera Russwurm und wie sie alle heißen, dafür, dass sie sich der Mühe unterzogen haben – aus Spaß an der Sache und aus Sympathie (Sie wissen schon, die einzig legitime Bestechung ist Sympathie).

Viel Spaß bei der Lektüre dieser FaktuM-Ausgabe wünscht Ihnen

Ihr

Christian W. Mucha

Herausgeber

P.S.: Einen kleinen Blick hinter die Kulissen möchte ich Ihnen aber dann doch noch geben. Jedes der sogenannten Rankings hat mehrere Handicaps: Zum einen: Keine derartige Liste kann vollständig sein. Bei fast 9 Millionen Österreichern sind mindestens 100.000 der festen Überzeugung, dass sie zu den Top 470 gehören. Spätestens an dieser Stelle wird es eng. Wen nimmt man? Wen wählt man aus? Wer ist ewig sauer auf uns, dass wir ihn „vergessen“ hätten? Und vor allem: Was passiert mit jenen, die vom Platz 474 bis Platz 99.999 es nicht geschafft haben, in den hehren Olymp vorzudringen? Dafür bedarf es klarer Entscheidungen und fairer Spielregeln. Beginnen wir mit dem einzigen Privileg, das wir uns als „Organisator und Veranstalter“ dieser Aktion vorbehalten haben: Die letzte Entscheidung, ob jemand in der Liste aufgeführt wird oder nicht, liegt in den Händen unserer Redaktion. Wir meinen (abgesehen, dass uns das rechtlich zusteht), dass es kein zu fettes Privileg ist, solche, die uns attackieren, unter der Gürtellinie beschimpfen oder anpatzen, mit dem einfachsten Instrumentarium zu bestrafen, das jedem auf dieser Welt zusteht. Es heißt Missachtung. Oder, um es auf wienerisch zu sagen: Solche Typen werden von uns nicht einmal ignoriert. 

Da gibt es also ein paar Namen (die wir auch an dieser Stelle nicht nennen), mit Typen, die glauben, dass sie der Wolf der Society sind. Nicht bei uns. Sorry.

Zum Zweiten haben wir Politiker (und ehemalige Politiker) weitgehend außen vorgelassen. Ein Sebastian Kurz, der mittlerweile einer der meistgenannten Österreicher – auch in den Societykolumnen – ist, kommt ebenso wenig vor wie Karl-Heinz Grasser oder Alfred Gusenbauer. Sorry, das sind die Regeln, die wir machen.

Und manchmal gibt’s langjährige Freunde des Hauses, die kokett mit der eigenen Bekanntheit kokettieren und darum ersuchen, nicht genannt zu werden. Wir würden niemals einen Namen an dieser Stelle nennen. 

Und schlussendlich gibt’s jene, die an der Schwelle der Top-Riege sind und knapp vor dem entscheidenden Durchbruch stehen. Wie etwa Christoph Novak, Christian Novak und Mario Repa von Weitblick Event, die gar die Patronanz über unser Ranking übernommen haben.

Im nächsten Jahr wird man sehen, was die tollkühnen Eventmanager für eine Performance hingelegt haben.

Für alle jene, die glauben, sie wären zu schlecht bewertet, die sich selber schmerzlich vermissen oder die sauer sind, weil wir sie genannt haben: Nehmen sie es bitte sportlich. Das Ganze ist ein Spiel. Ein Gesellschaftsspiel. Eine Momentaufnahme. Und bekanntlich gibt es nur eine Sache, die älter ist als das aktuelle Ranking. Und das ist das Ranking vom letzten Jahr. Der Obige.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner