Hochgeschwindigkeitsstrecke darf gebaut werden

Die britische Regierung genehmigte das Projekt nach jahrelangen Verzögerungen wegen der Kosten.
© LNER

Symbolbild eines britischen Zuges an der Ostküste

Nach jahrelangem Streit hat die britische Regierung den Bau einer umstrittenen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke (HS2) endgültig genehmigt. Das Kabinett habe dem Projekt “grünes Licht” gegeben, sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstag (11.2.) im Unterhaus in London. Johnson hatte das Großprojekt trotz explodierender Kosten und Kritik von Umweltschützern unterstützt.

Bei seinem Auftritt stellte der Premierminister ein Bauende bis zum Ende des Jahrzehnts in Aussicht. Nach Behördenangaben sollen die Bauarbeiten an der Trasse, die London mit Mittel- und Nordengland verbinden soll, bereits im April beginnen. Die Strecke soll auch den Tourismus in diesen Regionen ankurbeln.

Zahlreiche Abgeordnete, darunter auch solche aus Johnsons konservativer Partei, hatten das Projekt kritisiert. Sie forderten, das Geld anderweitig einzusetzen. Unabhängigen Schätzungen zufolge dürfte das derzeit größte Infrastrukturprojekt in Europa mehr als 100 Mrd. Pfund (rund 118 Mrd. Euro) kosten.

Johnson argumentierte dagegen, dass die sogenannte HS2-Verbindung dazu beitragen werde, die Wirtschaft außerhalb Londons zu stärken und den Ausstoß schädlicher Treibhausgase zu reduzieren, weil Autofahrer auf die Bahn umsteigen würden. Er machte außerdem “schlechtes Management” für die Verzögerungen verantwortlich und kündigte die Schaffung eines neuen Ministerialpostens zur Aufsicht über das Projekt an.

Die Vorbereitungen für die erste Etappe der Strecke von London bis zur zweitgrößten britischen Stadt Birmingham sind bereits weit fortgeschritten. Mit dem Beschluss der Regierung können die Bauarbeiten nun endgültig beginnen. In einer zweiten Phase soll die Strecke auf die weiter nördlich gelegenen Städte Manchester und Leeds ausgebaut werden. Dieser Plan wird allerdings derzeit noch überprüft.

APA/red

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