Im Bernina Express von Bergün bis Pontresina
Die Bahnstrecke auf der Albulalinie zeigt eindrucksvoll, wie Technik, Natur und Geschichte ineinandergreifen.

Im Herzen des Schweizer Kantons Graubünden verbindet der Bernina Express Orte mit Geschichte, Ingenieurskunst mit Naturerlebnis. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das auf dem Streckenabschnitt zwischen Bergün und Pontresina, wo die UNESCO-geschützte Albulalinie auf wenigen Kilometern alles vereint, was Bahnreisen in den Alpen so einzigartig macht: spektakuläre Viadukte, Kehrtunnel, sich selbst überholende Zugschleifen – und das alles ohne Zahnradtechnik, eingebettet in eine dramatische Hochgebirgslandschaft.
Bahnkultur und Nostalgie
Bergün ist nicht nur geografisch ein zentraler Punkt auf der Unesco-geschützten Albulalinie – hier beginnt auch das Wissen um die Herkunft dieser Bahnstrecke. Im Bahnmuseum Albula erhalten Gäste einen multimedialen Einblick in die Geschichte der Rhätischen Bahn. Historische Lokomotiven, digitale Installationen und anschauliche Technikstationen verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart – ein idealer Auftakt für alle, die mit dem Bernina Express weiterreisen.
Ohne Zahnrad unterwegs
Kaum verlässt der Zug Bergün, beginnt das technische Meisterwerk: In Kehrtunneln und kunstvoll geschwungenen Schleifen überwindet der Zug mehr als 400 Höhenmeter – ganz ohne Zahnradantrieb. Dabei begegnet er sich in engen Bögen selbst, durchquert Viadukte und Felsdurchbrüche – ein ästhetisches Schauspiel, das nicht nur Eisenbahnfans begeistert. Diese Ingenieurskunst zählt zu den zentralen Gründen für die Aufnahme ins Unesco-Welterbe im Jahr 2008.
Von Bergün nach Pontresina
Mit dem über fünf Kilometer langen Albulatunnel wechselt nicht nur die Strecke, sondern auch die Szenerie: Von der kleinen Siedlung Preda führt die Fahrt ins Engadin. Zwischen Spinas und Bever öffnet sich das Hochplateau, Licht und Vegetation verändern sich spürbar. Der traditionsreiche Zielort Pontresina am Fuß des Berninamassivs empfängt die Gäste mit Gletscherblicken, Engadiner Baukunst und alpiner Eleganz.
Die Etappe von Bergün nach Pontresina zeigt eindrucksvoll, wie durchdachte Mobilität, Denkmalpflege und touristische Erschließung einander bereichern können. Für Fachleute aus den Bereichen Tourismus, Verkehrsinfrastruktur und Kulturerbe ist die Rhätische Bahn damit ein Modellfall, der weit über die Schweiz hinaus Wirkung entfaltet.
(PA/red)