Klimaaktivisten des Bündnisses Extinction Rebellion wollen einen Flughafen in der britischen Hauptstadt London drei Tage lang lahmlegen. Die “friedliche” Blockade des London City Airport werde heute, am 10. Oktober, beginnen, teilte die Gruppe mit.
Der nahe der Innenstadt gelegene Flughafen kündigte inzwischen auf seiner Homepage an, er werde eng mit der Londoner Polizei zusammenarbeiten, um “die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten” und “Störungen gering zu halten”.
Per Twitter teilte London City Airport mit, dass bis etwa 9.15 Uhr mehr als 60 Flüge gestartet oder gelandet seien:
We can confirm that a number of protesters have arrived at the airport. We continue to work with @metpoliceuk to ensure the safe operation of the airport, which remains fully open & operational. As of 0915 there have been over 60 flights which have either arrived or departed.1/1
— London City Airport (@LondonCityAir) 10. Oktober 2019
Ab 8.00 Uhr wollten die Aktivisten nach eigenen Angaben das Flughafenterminal im “Hongkong-Stil” besetzen, indem sie sich vor die Türen zu Abflug- und Ankunftshallen setzen, legen oder sich dort ineinander verketten. Hunderte Menschen hätten ihre Teilnahme bestätigt und seien “bereit, ihre Freiheit für diesen Zweck zu opfern”, teilte das Bündnis mit.
Die Aktivisten wollten sich von verschiedenen Londoner Protestorten ausgehend zusammenzuschließen und gemeinsam zum London City Airport marschieren. Sollte es ihnen nicht gelingen, ihre Protestaktion in den Innenräumen des Flughafens durchzuführen, würden sie “ihn von außen blockieren”, indem sie Bahnrouten und Autozufahrten versperrten, kündigte Extinction Rebellion an.
Proteste sollen 60 Städte betreffen
Nach der Blockadeankündigung der Aktivisten rief der Flughafen Passagiere dazu auf, ihre Reisepläne nicht zu ändern, sich aber über ihre Flüge zu informieren. Von den fünf Londoner Flughäfen ist der London City Airport der am nächsten zur Innenstadt gelegene. Im vergangenen Jahr zählte er 4,8 Millionen Passagiere. Die Betreiber planen einen Ausbau des Flughafens. Ein Sprecher des Bündnisses verurteilte das Projekt, das unvereinbar sei mit den Klima -Zielen der britischen Regierung.
Seit Montag gehen die Aktivisten des Bündnisses Extinction Rebellion in mehreren Ländern auf die Straßen, die Proteste sollen rund zwei Wochen dauern und insgesamt etwa 60 Städte betreffen. Nach Angaben der Londoner Polizei wurden seit Beginn der Demonstrationen mehr als 500 Menschen vorläufig festgenommen. Mitte September hatten Aktivisten bereits versucht, den Flugverkehr am Flughafen Heathrow mit Drohnen zu stoppen – jedoch ohne Erfolg.
APA/Red