Kostenlose Öffi-Nutzung in Vorarlberg mit Gästekarte

Ab 1. Mai erhalten Tourismusgäste in 13 Gemeinden die Möglichkeit, kostenlos mit Bus und Bahn durch ganz Vorarlberg zu fahren.

30.04.2025 10:09
red04
© Stefanie Clark/Bodensee-Vorarlberg Tourismus
Die digitale Gästekarte der Region Bodensee-Vorarlberg gilt als Fahrkarte für Busse und Bahn in ganz Vorarlberg.

Ab dem 1. Mai 2025 können Übernachtungsgäste in 13 Gemeinden der Region Bodensee-Vorarlberg den öffentlichen Nahverkehr in ganz Vorarlberg kostenfrei nutzen. Damit wird ein Projekt fortgeführt, das bereits 2019 in der Alpenregion Bludenz gestartet wurde. Ziel ist es, klimafreundliche Mobilität zu fördern und gleichzeitig Gemeinden und Tourismusbetriebe zu entlasten.

Pilotprojekt wird ausgeweitet

Mit dem Startschuss in elf Gemeinden im Walgau sowie in Dornbirn und Hard profitieren nun auch Gäste der Region Bodensee-Vorarlberg vom landesweiten Mobilitätsangebot. Weitere Gemeinden sollen im Juli folgen. Perspektivisch soll das Angebot auf die gesamte Tourismusregion und damit auf rund die Hälfte aller Vorarlberger Gemeinden ausgedehnt werden. „Tourismusbetriebe punkten so mit einer attraktiven Zusatzleistung bei ihren Gästen“, erklärt Mathias Klocker, Geschäftsführer von Bodensee-Vorarlberg Tourismus. Finanziert wird das Modell über die Gästetaxe – zusätzliche Kosten für Gemeinden entstehen dadurch nicht.

Gute Noten für Vorarlbergs Öffis

Grundlage des Projekts ist das engmaschige öffentliche Verkehrsnetz in Vorarlberg, das auch im ländlichen Raum gut ausgebaut ist. Laut Gästebefragungen zählt es zu den besten in Österreich, nur Wien schneidet besser ab. Auch der Bundesrechnungshof lobte das Angebot 2024, verwies jedoch auf die Notwendigkeit eines einfacheren Zugangs für Touristen – eine Forderung, die nun umgesetzt wird. Verkehrsverbund Vorarlberg-Geschäftsführer Christian Hillbrand betont, dass landesweite Mobilität für Übernachtungsgäste oberste Priorität habe. Die klimafreundliche Mobilität ist ein zentraler Bestandteil der Vorarlberger Tourismusstrategie 2030, des bundesweiten Tourismusplans „Plan T“ sowie der Mobilitätsstrategie des Landes.

Digitales System

Gemeinden, die an dem Projekt teilnehmen möchten, müssen Mitglied bei Bodensee-Vorarlberg Tourismus sein und ein digitales Gästemeldesystem nutzen. Auf dieser Basis wird eine digitale Gästekarte ausgestellt, die als Fahrkarte im gesamten Verkehrsverbund Vorarlberg gilt. Auch Grenzbahnhöfe wie St. Anton in Tirol, Lindau (D), Buchs und St. Margrethen (CH) sind in das Angebot eingebunden. „Mit der Gästekarte auf dem Smartphone können Urlauber bereits per Bus und Bahn anreisen und auf das Auto verzichten“, erklärt Hillbrand.

Förderung durch das Land

Das Projekt wird durch Landesmittel für kommunale und regionale Verkehrsprojekte mitfinanziert – zumindest für die nächsten zwei Jahre. Während dieser Phase soll das Angebot evaluiert und weiterentwickelt werden. Landesstatthalter Christof Bitschi sieht darin die Chance, wichtige Erkenntnisse zur Nutzung durch Gäste zu gewinnen. Auch Tourismuslandesrat Marco Tittler sieht die Ausweitung als strategischen Schritt zur Stärkung der nachhaltigen Mobilität im Tourismusland Vorarlberg.

Vorteile für Einheimische und Gäste

Walter Rauch, Bürgermeister der kleinen Gemeinde Dünserberg, hebt die Bedeutung für ländliche Regionen hervor: „Im Walgau befinden sich dreizehn, teilweise weit auseinanderliegende Gemeinden. Das gute öffentliche Verkehrsnetz ist für Einheimische und Gäste das Um und Auf und die Gästekarte als Öffi-Ticket die ideale Lösung und Ergänzung dazu.“ Auch Dornbirns Vizebürgermeister Alexander Juen begrüßt die Neuerung: „Jetzt profitieren auch Gäste direkt vom hervorragenden Verkehrsnetz in unserem Land und die Stadt vom touristischen Mehrwert ohne Zusatzkosten.“

(PA/red)

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