Saudi-Arabien hat die Schaffung von drei Ministerien für Tourismus, Sport und Investitionen beschlossen. König Salman wandelte die bisher dafür zuständigen Behörden in Ministerien um, meldete die amtliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag (25.2.2020).
Das erzkonservative Königreich versucht seit einiger Zeit, seinen internationalen Ruf zu verbessern und sich durch Wirtschaftsreformen sowie massiven Investitionen in der Unterhaltungs- und Tourismusbranche der Welt zu öffnen.
Durch die Bildung der Ministerien kam es auch zu Veränderungen im Kabinett. Der frühere mächtige Energieminister Khalid al-Falih, der im September durch einen der Söhne König Salmans ersetzt worden war, tritt als Investitionsminister wieder ins Kabinett ein. Der erst kürzlich ernannte Informationsminister Turki al-Jabanah wurde hingegen aus der Regierung entlassen.
Die laufenden Reformen in Saudi-Arabien zielen darauf ab, die größte arabische Wirtschaft unabhängiger vom Öl zu machen und den ehrgeizigen Plan des Kronprinzen Mohammed bin Salman, die “Vision 2030”, zu finanzieren. Im Zuge dessen beschloss Riad im September, erstmals Touristen-Visa auszustellen. Politisch hat das Land derzeit den G20-Vorsitz inne, im November soll in Riad das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs stattfinden. Saudi-Arabien steht jedoch wegen der Menschenrechtslage immer wieder in der Kritik. Die Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi 2018 sorgte weltweit für Entsetzen.
APA/AFP/red
