O weh, ÖW!

Die erst im vergangenen Jahr neu angetretene Chefin der Österreich Werbung, Lisa Weddig, verlässt mit März 2023 das Unternehmen. „Aus persönlichen Gründen“, wie sie sagt. Doch intern brodelt es gewaltig beim wichtigsten Imagegeber des heimischen Tourismus.
©Christian Lendl

Lisa Weddig: Kam als Hoffnungsträgerin. Und geht schon wieder…

Wer braucht die Österreich Werbung? Darüber scheiden sich wohl schon seit Jahrzehnten die Geister. Gerade dieser Tage sind diese Diskussionen wieder hell aufgeflammt, seit Lisa Weddig, die ehemalige Chefin der TUI Österreich, am 7. November bekannt gab, sich aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurückzuziehen und wieder nach Deutschland zu gehen. Dabei geht es aber um einen Posten, der in Österreich sicher nicht unter „ferner liefen“ anzusiedeln ist. Über den Schreibtisch der ÖW-Geschäftsführung wandern rund 50 Millionen an Budget. Kampagnen aus dem Haus an der Vorderen Zollamtsstraße 13 im dritten Wiener Gemeindebezirk beeinflussen maßgeblich das Image von Österreichs Exportgut Nummer eins: dem Fremdenverkehr. Beachtliche 45 Milliarden Euro Wertschöpfung erzeugte der Sektor vor der Krise im Jahr 2020. Es geht also um viel, Fehler sollte man sich daher keine erlauben.

Schon Weddigs Vorgängerin, Petra Stolba, heute Kabinettschefin von Othmar Karas im Europäischen Parlament, agierte nicht gerade glücklich, obwohl sie 15 Jahre das Unternehmen leitete. Dabei hatte Stolba es geschafft, den wohl größten Lapsus ihres ÖW-Daseins, wie man auf gut österreichisch sagt, „unter der Tuchent“ zu halten. Denn zu Beginn der Pandemie, als in China längst alles stillstand, hatte die wackere Ex-Österreich-Werberin noch ein fettes Werbebudget auf dem chinesischen Markt platziert. Pikant: Die Aufträge wurden nie storniert, die Aktivitäten liefen weiter. Doch die Chinesen saßen zuhause, ohne jede Chance, nach Österreich zu reisen. Für Stakeholder, die ihr Geld in den ÖW-Topf einzahlen, ein Schlag ins Gesicht.

Die damalige Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger von der ÖVP war daher alles andere als amüsiert, als sie davon Kenntnis bekam. Auch die Sektionschefin der Sektion „Tourismus und Regionalpolitik“, Ulrike Rauch-Keschmann, Tochter der früheren Umwelt- und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, die als mächtige Fädenzieherin der ÖW galt, war alles andere als erbaut…

von Ernst F. Müller

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