ÖBB im Europavergleich auf Platz vier gelandet
Kriterien wie Preis und Zuverlässigkeit standen für das Ranking auf den Prüfstand.
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Das von T&E veröffentlichte Ranking bewertet 27 Bahnunternehmen anhand von acht Kriterien, darunter Ticketpreise, Zuverlässigkeit und Ausstattung an Bord. Trenitalia, SBB und RegioJet erhalten die besten Bewertungen. Trenitalia überzeugt durch ein herausragendes Reiseerlebnis, die SBB ist der pünktlichste Anbieter Europas, und RegioJet bietet einige der günstigsten Tickets.
ÖBB verpasst Stockerl
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind bei einem Vergleich europäischer Eisenbahnen auf Platz 4 gelistet worden. Die Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E), die sich dem nachhaltigen Verkehr verschreibt, hat in ihrem Bericht verschiedene Kriterien wie Preis und Zuverlässigkeit untersucht. Dabei kamen die italienische Trenitalia vor der schweizerischen SBB und der tschechischen Regiojet vor den ÖBB aufs Stockerl.
Im Teil-Ranking Nachtzüge gewinnen die ÖBB das Ranking sogar. Die mehrheitlich private Westbahn, die in Österreich auf der Weststrecke unterwegs ist, wurde in der Untersuchung nicht berücksichtig. Die Deutsche Bahn (DB) kam im Vergleich von 27 Bahngesellschaften nur auf Platz 16. Der dritte Regiojet verbindet unter anderem auch Prag mit Wien und punkte vor allem über den Preis.
Preise und Services
“Unsere Analyse zeigt, dass Ticketpreise nicht mit einer höheren Servicequalität korrelieren”, schreiben die Autorinnen und Autoren. “Während ÖBB und Trenitalia ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, verlangen Betreiber wie Eurostar fast das Doppelte des europäischen Durchschnittspreises pro Kilometer, bieten aber dennoch keine besseren Leistungen.”
Schlusslicht ist in der Untersuchung letztlich auch der Anbieter Eurostar, der mit Hochgeschwindigkeitszügen von London durch den Eurotunnel fährt. Grund dafür sind vor allem hohe Ticketpreise, aber auch geringe Zuverlässigkeit.
Guter Ratschlag
Die Organisation Transport & Environment (T&E) forderte die Staaten auf, ins Schienennetz zu investieren, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Auch die Gebühren für die Bahnbetreiber sollten gesenkt werden, um so die Fahrkarten günstiger zu machen. Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf an branchenweiten Reformen, um die europäischen Bahnangebote zu verbessern.
(APA/red)