Prüfbericht für den Flughafen Klagenfurt

Insgesamt spricht der Landesrechnungshof in seinem Bericht 69 Empfehlungen für Verbesserungen aus.

22.04.2025 11:22
Redaktion
© Johannes Puch/Airport Klagenfurt
Flughafen Klagenfurt.

Der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) hat in einem aktuellen Bericht mehrere kritische Punkte rund um den Flughafen Klagenfurt festgestellt. Die Überprüfung betrifft die Jahre 2018 bis 2024 und umfasst sowohl wirtschaftliche Entscheidungen als auch interne Abläufe der Kärntner Flughafen Betriebsgesellschaft (KFBG).

Rückkauf durch öffentliche Hand

Bis 2018 war der Flughafen vollständig in öffentlichem Besitz. Danach übernahm ein privater Investor 74,9 Prozent der Anteile. Aufgrund sinkender Passagierzahlen und finanzieller Engpässe kam es 2023 zu einer Kapitalerhöhung, bei der das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt erneut die Mehrheit übernahmen. Kurz darauf machten sie von einer vertraglich vereinbarten Rückkaufoption Gebrauch.

Mängel bei Finanzen und Verwaltung

Der Rechnungshof kritisiert unter anderem ein fehlendes Liquiditätsmanagement. Die vorhandenen Geldmittel waren zeitweise deutlich höher als notwendig, ohne dass es eine klare Planung dazu gab. Darüber hinaus wurden Geschäftsbeziehungen mit Firmen eingegangen, die dem damaligen Investor zuzurechnen sind – teilweise ohne schriftliche Verträge oder nachvollziehbare Preisvergleiche.

Ein weiterer Punkt betrifft die Auflösung von Rückstellungen für Abfertigungszahlungen an Mitarbeiter. Warum diese Versicherungen aufgelöst wurden, konnte der Rechnungshof nicht nachvollziehen. Auch bei der Anschaffung einer Betankungsanlage sieht der Bericht Klärungsbedarf. Die KFBG übernahm dabei Verpflichtungen, deren wirtschaftlicher Nutzen fraglich sei, zumal das neue Geschäft bisher Verluste brachte.

Insgesamt spricht der Bericht 69 Empfehlungen aus, um die wirtschaftliche Situation des Flughafens künftig stabiler zu gestalten. Der Landesrechnungshof regt an, auffällige Vorgänge genau zu prüfen und gegebenenfalls Ansprüche geltend zu machen.

(APA/red)

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