Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) in Österreich verzeichnete im Jahr 2023 einen bemerkenswerten Anstieg der Rückerstattungen, Entschädigungen und Strafnachlässe für Fahrgäste. Mit rund 2,5 Millionen Euro, was einem Durchschnitt von 472 Euro pro Verfahren entspricht, erzielte die apf die bisher höchste Summe. Dies markiert eine Steigerung von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die Summe bei 1,6 Millionen Euro lag.
Maria-Theresia Röhsler, Leiterin der apf, berichtete von einem zwölfprozentigen Anstieg der Anträge im Vergleich zu 2022, was insgesamt 6.610 Anträgen auf Schlichtung entspricht. Der Flugbereich dominierte dabei mit 5.219 Anträgen, gefolgt vom Bahnbereich mit 1.307 Anträgen. Busse und Schiffe spielten eine untergeordnete Rolle, hauptsächlich aufgrund niedrigerer Preise, die Fahrgäste weniger motivieren, sich bei Problemen an die apf zu wenden.
Nicht alle Anträge führten zu einem Verfahren, aber 4.878 wurden tatsächlich eröffnet, und die Kunden erhielten im Durchschnitt innerhalb eines Tages eine Antwort. Die meisten Verfahren (14 pro Tag) wurden im Bahnsektor abgeschlossen, wobei die ÖBB mit 95 Prozent der führende Verfahrenspartner war.
Im Flugbereich waren ausgefallene Flüge der Hauptgrund für Verfahren (58 Prozent), gefolgt von Verspätungen (38 Prozent). Die apf empfiehlt, Flüge nicht über Internetportale zu buchen, da die Bearbeitungsdauer bei Flugreisen aufgrund von außergewöhnlichen Umständen der Flugunternehmen länger sein kann. Bei Billigfluglinien besteht Verbesserungsbedarf in der Kommunikation und Fluggastbetreuung bei Problemen.
Insgesamt zeigt die Arbeit der apf eine wachsende Bedeutung für die Fahrgastrechte in Österreich und unterstreicht die Notwendigkeit einer effektiven Schlichtungs- und Durchsetzungsstelle für den öffentlichen Verkehrssektor.
APA/Red.
