Steigende Beschwerden über Verkehrsunternehmen
Im Jahr 2024 kam es zu einer Vielzahl an Erstattungs-Anträgen von Reisenden, insbesondere im Flug- und Bahnbereich.

Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) hat ihren Jahresbericht für 2024 veröffentlicht. Die Agentur vermittelt bei Konflikten zwischen Reisenden und Verkehrsunternehmen des Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehrs.
Rekordzahlen bei Schlichtungsverfahren
Im Jahr 2024 gingen insgesamt 7.333 Anträge bei der apf ein, was einen Anstieg von 10% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Schlichtungsstelle bearbeitete mehr als 5.300 dieser Anträge, wobei die meisten Verfahren im Flugbereich (5.850 Anträge) und Bahnbereich (1.412 Anträge) stattfanden. Insgesamt wurden 2,45 Millionen Euro an Entschädigungen, Ausgleichszahlungen und Erstattungen für die Reisenden erreicht. Der Großteil dieser Summe, rund 2,3 Millionen Euro, entfiel auf den Flugsektor. Die durchschnittliche Entschädigung betrug rund 458 Euro pro abgeschlossenen Verfahren.
Häufige Ursachen
Die Ursachen für die Beschwerden im Jahr 2024 waren vielseitig. Im Flugverkehr wurden häufig „außergewöhnliche Umstände“ von den Fluggesellschaften als Entschuldigung für Verspätungen und Ausfälle genannt. Im Bahnbereich lagen die Hauptprobleme bei der Stornierung von Tickets, der Bearbeitung von Beschwerden sowie bei Strafzahlungen und Leistungsminderungen, insbesondere im Nachtzugverkehr. Auch technische Schwierigkeiten bei der Buchung von Online-Tickets und Fristüberschreitungen bei der Bearbeitung von Anfragen führten zu Konflikten. Die apf behandelt auch Fälle von verlorenem oder beschädigtem Gepäck sowie Beschwerden über unzureichende Informationen seitens der Verkehrsunternehmen.
Unternehmen mit meisten Verfahren
Im Jahr 2024 wurden die meisten Schlichtungsverfahren mit den Fluggesellschaften Austrian Airlines und Ryanair geführt. Insgesamt gab es 1.200 Verfahren mit Austrian Airlines und 1.100 mit Ryanair. Ryanair war nach einer Reihe von Beschwerden im Sommer 2024 stark vertreten, womit sich der Anteil der Fluggesellschaft an den Gesamtverfahren im Flugbereich mehr als verdoppelt hat. Zudem wurden auch kleinere Fluggesellschaften wie WizzAir mit 500 Verfahren und Air Dolomiti mit 200 Verfahren häufig in Schlichtungsverfahren involviert. Die ÖBB Personenverkehr AG, als größter Anbieter im Bahnverkehr, war in 1.000 Fällen betroffen.
(PA/red)