Triva-NO-Go!

Trivago in Australien wegen Irreführung verurteilt. Auch österreichische Konsumentenschützer warnen.
© Pixabay

Die Hotelsuchmaschine Trivago wird gerade stark kritisiert

Nicht die günstigsten Hotels, wie in der bekannten Werbung suggeriert, sondern jene, mit der Trivago die höchsten Provisionen erzielen kann, zeige die Reisesuchmaschine an. Hierfür wird das Unternehmen in Australien nun an den Pranger gestellt.

Trivago verstößt laut Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) gegen das Verbraucherschutzgesetz. Der australische Gerichtshof entschied, dass Trivago die Verbraucher durch die Darstellung auf der Website in die Irre führt, um den Nutzern schnell und einfach dabei zu helfen, die günstigsten verfügbaren Preise für ein bestimmtes Hotel zu ermitteln. Tatsächlich soll Trivago jedoch einen Algorithmus verwendet haben, der der Online-Hotelbuchungsseite die höchste Cost-per-Click-Gebühr bei der Ermittlung des Website-Rankings einräumte und die günstigsten Preise für Verbraucher häufig nicht hervorhebt.

Nicht nach günstigstem Preis, sondern Profit

“Die Rangliste der Hotelzimmer von Trivago basierte in erster Linie darauf, welche Online-Hotelbuchungsseiten bereit waren, Trivago am meisten zu bezahlen”, sagt Rod Sims, Vorsitzender der ACCC, dazu.

Ebenso soll das Gericht festgestellt haben, dass Trivagos Hotelzimmerpreisvergleiche, bei denen durchgestrichene Preise oder Text in verschiedenen Farben verwendet wurden, den Verbrauchern einen falschen Eindruck von Ersparnissen vermittelten, da sie häufig ein Angebot für ein Standardzimmer mit einem Angebot für ein Luxuszimmer im selben Hotel verglichen. Die ACCC hat Sanktionen beantragt.

Auch Österreichs Konsumentenschützer warnen

Australiens Wettbewerbs- und Verbraucherschutzkommission gelang ein Coup gegen die Anbieter von unlauteren Hotelschnäppchen. Doch wie sieht die österreichische Lage aus? Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, rät Reisenden, sich direkt auf der Seite des Hotels zu informieren, um sich solchen betrügerischen Fällen bereits im Vorhinein zu entziehen.

“Trivago arbeitet weltweit gleich, doch unser Konsumentenschutz bleibt still. Vielleicht sollte auch die Arbeiterkammer statt Preisvergleichen für Leberkäse einmal beim Online-Betrug im großen Stil genauer hinsehen: Egal, ob es um Preisvergleichsplattformen, Buchungsplattformen oder die Sharing Economy geht – Milliardengewinne und unglaubliche Summen für Fernsehwerbung kommen nicht vom Verkauf der günstigsten Angebote. Das haben wir jetzt schwarz auf weiß”, so Gratzer.

Den Beitrag der ACCC finden Sie unter folgendem Link: https://www.accc.gov.au/media-release/trivago-misled-consumers-about-hotel-room-rates

 

PA/ACCC/Red

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