TUI erhält Milliardenkredit vom Staat

Der Reisekonzern versucht bereits die Kunden auf die Hauptsaison 2021 einzustimmen.
© Pixabay

Ein staatlicher Kredit hilft TUI in der jetzigen Situation

Der Weg für ein staatliches deutsches Hilfspaket an den von der Coronakrise schwer getroffenen, auch in Österreich tätigen Reisekonzern TUI ist frei. Mehrere Banken erklärten ihre Zustimmung zu einem vom Bund in Aussicht gestellten Kredit über 1,8 Mrd. Euro, wie der weltgrößte Reiseanbieter am Mittwoch (8.4.) in Hannover mitteilte.

Das Geld kommt von der staatlichen deutschen Förderbank KfW. Der entsprechende Vertrag mit der KfW ist unterschrieben und hat zunächst eine Laufzeit bis Oktober 2021, die sich bis Juli 2022 verlängern kann. Weil damit eine schon bestehende Kreditlinie für TUI im Wert von 1,75 Mrd. Euro aufgestockt werden soll, waren auch Vertragsanpassungen und ergänzende Beratungen mit einem Bankenkonsortium notwendig.

Man wolle nun die “weltweite Ausnahmesituation überbrücken” und bereite sich “intensiv auf die Zeit nach der Coronakrise vor”, sagte TUI-Vorstandschef Fritz Joussen.

Touristikfirmen gehören neben Airlines und dem Gastgewerbe zu den Branchen, die die Krise am härtesten trifft. Viele Länder haben den Flugverkehr ausgesetzt, Urlaubsbuchungen sind eingebrochen. TUI selbst hatte Mitte März nahezu das gesamte Programm aus Pauschalreisen, Flügen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb gestoppt.

Ein Ende der Einschränkungen ist noch nicht in Sicht. TUI versucht deswegen, die Kunden bereits heute auf die Hauptsaison 2021 einzustimmen. Der Flugplan für Mitte kommenden Jahres wurde für Buchungen freigeschaltet. Reisende könnten ihren Urlaub nun schon “langfristig umplanen”. Auch beim Konkurrenten DER Touristik läuft die Aktualisierung der Reiseangebote für Sommer, Herbst und Winter auf Hochtouren.

“Wir teilen den Wunsch vieler Urlauber, dass auch das Reisen im Rahmen der Lockerungen bald wieder möglich sein wird”, hieß es am Mittwoch von TUI. Zur Überbrückung hat der Reisekonzern mit dem neuen Kredit jetzt rund 3,1 Mrd. Euro zur Verfügung. Vor einigen Wochen lag die Liquidität noch bei 1,4 Mrd. Euro.

APA/red

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