Ungewisse Zukunft eines Schweizer Flughafens
Fehlende Unterstützungsgelder des Schweizer Bundes könnten zum großen Problem für zahlreiche Flugreisen werden - auch für Vorarlberger.

Der Flugplatz St. Gallen-Altenrhein könnte durch fehlende Unterstützungsgelder des Schweizer Bundes in eine schwierige Lage geraten. Für Vorarlberg, das nur über den kleinen Flugplatz Hohenems-Dornbirn für Sportfliegergruppen verfügt, wäre das ein erhebliches Problem. Der Flugplatz in Altenrhein, der auch für tausende Passagiere aus Vorarlberg eine wichtige Verbindung darstellt, könnte von drastischen Einschränkungen oder sogar einem Betriebsaus betroffen sein.
Unklare Zukunft
Die Betreiber des Flughafens, die „People’s Air Group“, haben in Reaktion auf die unsichere Finanzierung die für August 2025 geplante Sanierung der Start- und Landepiste verschoben. Grund dafür sind vor allem fehlende Planungssicherheit und unklare Zukunftsperspektiven für die Region. „Ohne Planungssicherheit macht es keinen Sinn, Millionenbeträge in eine Pistensanierung zu investieren“, erklärt Thomas Krutzler, CEO der „People’s Air Group“. Stattdessen sollen nun gezielte Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen getroffen werden, um den Betrieb weiterhin sicher zu gewährleisten. Die geplante Betriebsunterbrechung von Linien- und Charterflügen, die für den Zeitraum vom 11. bis 29. August 2025 angesetzt war, bleibt jedoch bestehen. In dieser Zeit wird der Embraer-Jet 170 der „People’s Airline“ einer Inspektion unterzogen.
Kürzungen des Schweizer Bundes
Das „Entlastungspaket 2027“ des Schweizer Bundes, das noch nicht endgültig beschlossen ist, sieht unter anderem Kürzungen bei den Bundesbeiträgen für die regionalen Flughäfen vor. Diese Zuwendungen betreffen insbesondere die Flugsicherung, welche 2024 mit 33,2 Millionen Franken (knapp 35 Millionen Euro) im Budget eingeplant war. Für St. Gallen-Altenrhein werden diese Beiträge pro Jahr mit drei bis fünf Millionen Franken (3,15 bis 5,25 Millionen Euro) beziffert. Die Kürzungen des Bundes beunruhigen sowohl den Kanton St. Gallen als auch die angrenzende Region Vorarlberg. Der St. Galler Kantonsrat hat bereits Alarm geschlagen und warnt, dass die geplanten Einsparungen für den Flugplatz „wirtschaftlich nicht tragbar und existenzgefährdend“ seien.
Problem für Vorarlberg
Doch auch für das nahegelegene Vorarlberg, das nur über begrenzte Flugverbindungen verfügt, spielt der Flughafen St. Gallen-Altenrhein eine zentrale Rolle. Seit den späten 1980er-Jahren gibt es eine Linienverbindung zwischen St. Gallen-Altenrhein und Wien, die 2024 von rund 42.000 Fluggästen genutzt wurde. Das entspricht jedoch nur etwa der Hälfte der Passagierzahlen vor der Pandemie. Zudem bietet der Flughafen Charterflüge zu beliebten Urlaubsdestinationen an. Trotz der jüngsten Ablehnung des Flughafenausbaus in Vorarlberg wird die Bedeutung des Flugplatzes für die Region stets betont. Die Unsicherheit über die zukünftige Finanzierung des Flughafens könnte jedoch eine große Herausforderung für die gesamte Region darstellen.
(PA/red)