4.146 Aufgriffe durch Zoll auf dem Flughafen Wien 2023

Suchtgift, nicht angemeldetes Bargeld, illegale bzw. gefälschte Medikamente sowie Lebensmittel, getrocknete Seepferdchen und Haigebiss in der Bilanz - Trefferquote von fast zehn Prozent
© APA/ERNST WEISS

Im Zuge von 48.852 Kontrollen hat der Zoll auf dem Flughafen Wien im vergangenen Jahr bei 4.146 Aufgriffe verzeichnet. Entdeckt wurden der Bilanz vom Dienstag zufolge u.a. 113 Kilo Suchtgift, eine Million Euro nicht angemeldetes Bargeld, etwa 15.000 illegale bzw. gefälschte Medikamente sowie 3,8 Tonnen Lebensmittel gemäß Tierseuchenrecht.

Hotspot für den Zoll

Der Airport in Schwechat sei ein „Hotspot“ für den Zoll, betonte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) bei einem Pressegespräch. Mit steigenden Passagierzahlen würden sich auch die Schmuggelversuche erhöhen. Zolldelikte seien keine Kavaliersdelikte, verwies Brunner etwa auf illegale bzw. gefälschte Medikamente. Zudem merkte er an, dass sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine einige Schmuggelrouten verschoben hätten. Der Zoll habe darauf reagiert. Die Bilanz auf dem Flughafen Wien könne „sich sehen lassen“. Entscheidend sei „die Qualität der Kontrollen“, die in Schwechat von 83 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie sechs Spürhunden durchgeführt werden.

Es habe mehr Aufgriffe als 2022 gegeben, sagte Zoll-Teamleiter Roland Karner. Man liege wieder „bei den Zahlen vor Corona“. Um einen hohen Output zu erreichen, gingen den gezielten Kontrollen entsprechende Risikoanalysen voraus. Mit einer Trefferquote von fast zehn Prozent auf dem Flughafen Wien sei man auf einem „sehr guten Weg“.

Bei 1.295 Aufgriffen von Zigaretten sind der Bilanz zufolge nicht weniger als 584.610 Stück beschlagnahmt worden. Beschlagnahmen von Uhren und Schmuck hatten einen Wert von mehr als 2,2 Millionen Euro. Dazu zählten u.a. ein Paar Ohrringe für 121.520 Euro und ein Ring für 42.000 Euro aus Zürich. Karner verwies auch auf 49 getrocknete Seepferdchen aus Vietnam und zehn Stück Elfenbeinschnitzereien aus Uganda. Zu „Highlights“ des vergangenen Jahres zählten zudem sechs Kilo tote Vögel aus Vietnam und ein Gebiss vom Makohai. Die 1.014 Aufgriffe nach dem Tierseuchenrecht machten 3,8 Tonnen aus.

(v.l.) Vorstand Günther Ofner (Flughafen Wien), Finanzminister Magnus Brunner und Zoll-Teamleiter Roland Karner bei der Pressekonferenz mit einigen der vom Zoll beschlagnahmten Fundstücke. // © APA/ERNST WEISS

Ausbildung zum Air Cargo Agent künftig möglich

Flughafen-Vorstandsdirektor Günther Ofner strich die gute Zusammenarbeit mit dem Zoll heraus. Der Airport habe auch deshalb etwa die schnellste Umschlagzeit bei Fracht. Nicht zuletzt verwies Ofner auf eine anstehende neue Fachausbildung für den Luftfrachtbereich, die von der Zollakademie und vom Flughafen angeboten wird. Am 2. April startet demnach ein Zertifikatslehrgang zum Air Cargo Agent. Der berufsbegleitende Lehrgang richtet sich an Mitarbeiter von Speditionen, Airlines und Logistikunternehmen, aber auch an Quereinsteiger.

Der Flughafen Wien hat im vergangenen Jahr 29,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Das war ein Plus von 24,7 Prozent im Vergleich mit 2022 und das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Airports.

APA/Red.

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