737 Max: Piloten brauchen Simulatortraining

Boeing empfiehlt vor der Wiederinbetriebnahme der Unglücksmaschinen Schulungen.
© Boeing

Boeing 737 Max

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing empfiehlt vor der Wiederinbetriebnahme des Unglücksfliegers 737 Max für alle Piloten Trainings im Flugsimulator. Dies würde computerbasierte Schulungen ergänzen, teilte Boeing am Dienstag (7.1.) mit. Die Aufsichtsbehörden würden in der Sache die finale Entscheidung treffen, hieß es weiter. Boeing hatte bei der Einführung des Fliegers kein Simulatortraining empfohlen.

Solche Trainings sind für Airlines kostspielig. Das Fehlen solcher Anforderungen wird daher oft als wichtiges Argument beim Verkauf neuer Flugzeugmodelle gesehen.

“Sicherheit ist unsere oberste Priorität”, betonte der geschäftsführende Boeing-Vorstandsvorsitzende Greg Smith. Das Vertrauen der Öffentlichkeit und aller Kunden in die Sicherheit der 737 Max sei von “entscheidender Bedeutung”, sagte Smith.

Boeing kostet das Problem mit der 737 Max – der Bestseller und Profittreiber des Unternehmens – inzwischen Milliarden US-Dollar. Der Konzern bemüht sich bei der US-Luftfahrtbehörde (FAA) um eine Wiederzulassung des Flugzeugs. Kurz vor Jahresende kündigte Boeing an, die Produktion des Fliegers bis auf Weiteres auszusetzen.

Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Der seit Monaten unter Druck stehende Vorstandschef Boeings Dennis Muilenburg trat am 23. Dezember 2019 zurück. Sein Nachfolger ist der bisherige Verwaltungsratschef David Calhoun. Der Airbus-Rivale wird verdächtigt, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt.

APA/red

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner