Überfüllte Reiseziele machen Touristen weniger sensibel für die Höhe von Preisen beispielsweise für Eintritte oder Restaurantbesuche. Kaufentscheidungen werden eher nach Bauchgefühl als mit Hausverstand getroffen. Das macht eine aktuelle Studie der Queen Mary University of London deutlich. Für die Studie hat Studienleiter Yuansi Hou und sein Team eine Umfrage und zwei Experimente mit insgesamt 435 US-Touristen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass die meisten Menschen an einem von Touristen überrannten Ort weniger auf Preise achten. Das bedeutet, dass Rabatte und sonstige Preisaktionen an überfüllten Tourismusorten wenig Sinn haben, weil sie nicht oder kaum wahrgenommen werden.
Den Forschern zufolge können Tourismusbetriebe ihre Preise den Menschenmassen anpassen. Sie können aber auch absichtlich weniger Personen zulassen, um Kunden zu einer größeren Wertschätzung von Sonderangeboten zu bringen. „Angesichts der momentanen Coronavirus-Krise hat dieses Ergebnis Implikationen für Reiseveranstalter. Touristen achten an überfüllten Orten weniger auf Sonderangebote, aber durch das Verlangen nach Social Distancing könnten sie ruhige Ziele vorziehen. Dort sind sie deutlich sensibler für Preisänderungen“, erklärt Yuansi Hou.
pressetext/red