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Frankreich: Kulturministerin will Eintrittsgebühr für Notre-Dame

Die Einnahmen sollten der Erhaltung der französischen Kirchenbauten dienen. Die Diözese ist gegen den Vorschlag der Politikerin.

25.10.2024 9:51
red01
Pixabay

Besucher der frisch renovierten Pariser Kathedrale Notre-Dame sollen einem Vorschlag der französischen Kulturministerin Rachida Dati zufolge künftig Eintrittsgeld in der Höhe von fünf Euro zahlen. Die Einnahmen sollten der Erhaltung der französischen Kirchenbauten dienen, sagte Dati der Tageszeitung Le Figaro. Notre-Dame wird am 7. Dezember wiedereröffnet. Nach einem Brand im Jahr 2019 war die berühmte Kathedrale fünf Jahre lang renoviert worden.

„Mit nur fünf Euro Eintritt pro Besucher würden wir 75 Millionen Euro pro Jahr einnehmen“, sagte Dati. „Auf diese Weise würde Notre-Dame alle Kirchen in Paris und Frankreich retten.“ Den Vorschlag habe sie bereits dem Erzbischof von Paris gemacht, wie sie dem Figaro sagte. Mit den erwarteten 75 Millionen Euro könnten Erhalt und die Renovierung anderer Sakralbauten finanziert werden.

„Freier Zutritt für Alle“

Bisher war der Eintritt in die Gotik-Kathedrale kostenlos, mit Ausnahme der Türme. In Frankreich garantiert das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat den freien und offenen Zugang zum Gottesdienst für alle.

Die Diözese von Paris erteilte dem Vorschlag aber nach der Veröffentlichung des Interviews eine Absage. Der Eintritt in Kirchen und Kathedralen der katholischen Kirche in Frankreich sei und bleibe kostenfrei, hieß es. Denn eine der Hauptmissionen der Kirche sei es, alle Menschen bedingungslos aufzunehmen, unabhängig von ihrer Religion oder ihrem Glauben, ihren Ansichten und finanziellen Mitteln. Außerdem merkte die Kirche an, dass der Wiederaufbau von Notre-Dame erst durch zahlreiche Spenden von Menschen möglich geworden sei, die nach Vorstellung der Ministerin nun zur Kasse gebeten werden sollten.

Höhere Preise für Nicht-EU-Bürger?

Dati sprach sich auch für eine neue Preispolitik staatlicher Kultureinrichtungen aus. Demnach sollen Nicht-EU-Bürger ab 2026 in Frankreich für Besuche staatlicher Denkmäler und Museen wie dem Louvre höhere Eintrittspreise zahlen. Die zusätzlichen Einnahmen könnten dem Erhalt französischer Kulturstätten dienen.

 

apa

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