Fliegen mit Hund: So geht’s stressfrei in den Urlaub
In diesem Ratgeber erhalten Sie einen Überblick über Vorschriften, Reisevorbereitung und praktische Tipps.

Für viele Hundebesitzer ist die Vorstellung, mit ihrem Vierbeiner in ein Flugzeug zu steigen, mit gemischten Gefühlen verbunden. Während wir Menschen uns auf Urlaubsreisen freuen, kann eine Flugreise für Hunde eine stressige Erfahrung sein – fremde Geräusche, eingeschränkter Raum, Druckveränderungen und Trennung vom Besitzer. Herrchen und Frauchen sorgen sich oft darum, wie ihr Hund die Reise verkraftet, ob er gut untergebracht ist und ob alle Vorschriften eingehalten wurden.
Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die Flugbestimmungen variieren je nach Größe und Gewicht des Hundes. Während kleine Hunde in vielen Fällen in der Kabine mitreisen dürfen, müssen größere Hunde meist im Frachtraum transportiert werden – was für Besitzer eine zusätzliche Sorge darstellt. Wie lässt sich eine Flugreise mit Hund also so angenehm und unkompliziert wie möglich gestalten? In diesem Ratgeber erhalten Sie einen Überblick über Vorschriften, Reisevorbereitung und praktische Tipps für eine stressfreie Reise.
1. Hunde in der Kabine vs. Frachtraum
Die Transportbedingungen für Hunde hängen maßgeblich von ihrer Größe, ihrem Gewicht und den Vorschriften der jeweiligen Fluggesellschaft ab.
➜ Kleine Hunde (bis ca. 8 kg, inkl. Transporttasche)
✔ Dürfen bei den meisten Airlines in der Kabine mitreisen.
✔ Müssen in einer zugelassenen Transporttasche bleiben, die unter den Vordersitz passt.
✔ Der Hund darf während des gesamten Fluges nicht aus der Tasche genommen werden.
✔ Es gibt begrenzte Kapazitäten pro Flug – eine frühe Anmeldung ist notwendig.
➜ Große Hunde (über 8 kg oder zu groß für Kabine)
✔ Müssen im Frachtraum reisen – in einer stabilen, IATA-zertifizierten Flugbox.
✔ Der Frachtraum ist klimatisiert und druckausgeglichen, aber ungewohnte Geräusche können für Stress sorgen.
✔ Es ist ratsam, den Hund langsam an die Box zu gewöhnen, um die Angst zu minimieren.
✔ Bestimmte Rassen, insbesondere kurznasige Hunde (wie Bulldoggen oder Möpse), sind bei einigen Airlines vom Transport im Frachtraum ausgeschlossen, da sie Atemprobleme bekommen können.
2. Vorschriften für den Flug
➜ Reisen innerhalb der EU
✔ EU-Heimtierausweis mit Mikrochip-Kennzeichnung und gültiger Tollwutimpfung.
✔ Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Reise erfolgen.
✔ Maximal 5 Heimtiere pro Person erlaubt (keine gewerblichen Transporte).
✔ Leinen- und Maulkorbpflicht kann je nach Land unterschiedlich geregelt sein.
➜ Reisen außerhalb der EU (z. B. USA, Australien, Kanada)
✔ Meist zusätzlich ein amtliches Gesundheitszeugnis erforderlich.
✔ In manchen Ländern ist eine Quarantänepflicht vorgeschrieben (z. B. Australien, Neuseeland, Japan).
✔ Impfungen können je nach Land abweichen – frühzeitige Information ist essenziell.
➜ Rückreise nach Österreich
✔ Gleiche Anforderungen wie für Reisen innerhalb der EU.
✔ Falls der Hund aus einem Nicht-EU-Land einreist, können zusätzliche Kontrollen stattfinden.
3. Vorbereitungen für Sie und Ihren Hund
✔ Transportbox frühzeitig trainieren: Lassen Sie Ihren Hund vorab an die Transportbox gewöhnen – mit Belohnungen, kurzen Testzeiten und positiven Erfahrungen.
✔ Leichte Fütterung vor dem Flug: Mindestens 4 Stunden vor dem Abflug die letzte Mahlzeit geben, um Übelkeit zu vermeiden.
✔ Wasser und Beruhigung: Einige Airlines erlauben Wasser in der Box – aber keine Beruhigungsmittel ohne tierärztlichen Rat!
✔ Bewegung vor dem Flug: Ein langer Spaziergang oder Spielzeit vor dem Abflug hilft, überschüssige Energie abzubauen.
✔ Direktflüge bevorzugen: Weniger Stress für den Hund, weniger Umladen und Wartezeiten.
✔ Flughäfen mit „Pet Relief Areas“ nutzen: Viele große Airports haben Bereiche, in denen Hunde sich vor dem Flug erleichtern können.
4. Ankunft am Zielflughafen – Was jetzt?
Nach der Landung gibt es je nach Land unterschiedliche Abläufe:
✔ Einreisekontrolle: In vielen Ländern muss der Hund nach der Ankunft überprüft werden – mit Passkontrolle, Chip-Scan und Impfcheck.
✔ Quarantäne: Einige Länder, wie Australien oder Neuseeland, verlangen eine mehrwöchige Quarantäne.
✔ Lokal geltende Regeln beachten: In manchen Ländern herrscht Maulkorbpflicht oder eine Pflicht zur Anmeldung bei einer Behörde.
Mit guter Planung stressfrei reisen
Das Fliegen mit Hund ist zwar eine Herausforderung, kann aber mit guter Vorbereitung stressfrei für Tier und Halter ablaufen. Wer frühzeitig alle Dokumente organisiert, sich über die Regeln informiert und den Hund an die Transportbedingungen gewöhnt, kann eine angenehme Reise genießen.
Egal ob kleiner Schoßhund in der Kabine oder große Bulldogge im Frachtraum – die wichtigste Regel bleibt: Planung ist alles!
Zusätzliche Tipps für einen entspannten Flug:
✔ Prüfen Sie spezifische Airlines-Regelungen – jede Fluggesellschaft hat eigene Vorschriften.
✔ Nutzen Sie Haustier-freundliche Flughäfen, die „Relief Areas“ anbieten.
✔ Falls der Flug für den Hund zu anstrengend ist: Überlegen Sie Alternativen wie Auto- oder Zugreisen.
Mit diesen Informationen sollten Sie bestens gerüstet sein, um mit Ihrem Hund sicher und stressfrei zu verreisen. Beachten Sie trotzdem, die für Ihre spezifische Reise erforderlichen Regelungen und aktuelle Bestimmungen.
(red)