Lob für Gastro-Steuersenkung in Deutschland
Im Jänner 2026 sinkt die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants auf 7 Prozent – eine überfällige Entlastung.

Die deutsche Gastronomie bekommt Rückenwind: Ab 1. Jänner 2026 soll der Mehrwertsteuersatz auf Speisen dauerhaft von 19 auf 7 Prozent sinken; Getränke bleiben ausgenommen. Das hat die neue Regierungskoalition in Berlin vereinbart, das Finanzministerium hat den Entwurf für das Steueränderungsgesetz 2025 in die Abstimmung geschickt. Branchenvertreter und Teile der Politik sprechen von einem wichtigen Signal für Betriebe, Beschäftigung und Innenstädte.
„Existenzfrage“ für viele Betriebe
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) begrüßt die Maßnahme ausdrücklich. Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges nennt die Rückkehr zu 7 Prozent eine „Entlastung in einer weiterhin schwierigen Lage“, in der Kosten für Personal und Wareneinsatz rund 70 Prozent des Umsatzes verschlingen und die realen Umsätze noch deutlich unter 2019 liegen. Eine flächendeckende Preissenkung sei dennoch „nicht in jedem Fall“ möglich – vielerorts gehe es um schiere Existenzsicherung.
Auch aus dem erweiterten Lebensmittelhandwerk kommt Zuspruch: Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hebt die Kaufkraftwirkung für Gäste in Cafés und Bäckereien mit Gastraum hervor und lobt die Planbarkeit für Investitionen.
Politischer Rückenwind
Politisch war die Senkung bereits im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD verankert; nun wird sie per Gesetz konkretisiert. Befürworter verweisen auf krisenbedingte Margendruckjahre, die Rückkehr zu 19 Prozent im Jahr 2024 und spürbare Nachfrageeffekte. Auch die Spitzen der Union, darunter Friedrich Merz und Markus Söder, hatten sich frühzeitig für 7 Prozent starkgemacht. Für Gastronomiebetriebe und Caterer bedeutet der reduzierte Satz mehr Planungssicherheit – und eine steuerliche Gleichbehandlung gegenüber vergleichbaren Außer-Haus-Angeboten.
Die Fachportale und Steuer-Observer bestätigen: Der Entwurf des Finanzressorts sieht die permanente Absenkung für Restaurant- und Catering-Leistungen (ohne Getränke) ab 1. Jänner 2026 vor; die Maßnahme wurde in Branchenmedien als „Weichenstellung“ aufgenommen.
Was das konkret bedeutet
- Speisen in Restaurants, Cafés und bei Catering: 7 % ab 1. 1. 2026 (dauerhaft).
- Getränke: weiterhin 19 %.
- Zielsetzung: Liquiditätsentlastung, Beschäftigung sichern, Innenstädte stärken, Wettbewerbsverzerrungen abbauen.
- Preiswirkung: offen – hängt von Kostenentwicklung und betrieblicher Situation ab.
Die Maßnahme erfüllt eine seit Jahren erhobene Branchenforderung (Stichwort: „einheitlich 7 % auf Essen“) und reagiert auf die strukturelle Schwäche vieler Betriebe nach Pandemie, Energiepreisschock und Lohnanpassungen. Selbst wenn nicht jeder Betrieb Preise senken kann, verschafft die Reform Puffer gegen weitere Kostensteigerungen und reduziert das Risiko weiterer Betriebsschließungen – ein Punkt, den Verbände seit Monaten betonen.
Am Ende profitieren von der Senkung vor allem jene, die mit knappen Budgets zu kämpfen haben. Für viele Gäste im Fast-Food-Segment bleibt ein warmes Essen dort die günstigste Option – auch wenn es nicht jedermanns Idealvorstellung von Gastronomie ist. Die Empörung mancher Lobbys wirkt in diesem Licht wenig überzeugend, denn sie trifft genau jene, die auf preiswerte Mahlzeiten angewiesen sind.
Vergleich: Österreich vs. Deutschland
In Österreich gilt für Speisen in der Gastronomie der ermäßigte Umsatzsteuersatz von 10 %, während Getränke mit dem Normalsatz von 20 % besteuert werden. Eine nur temporär erhöhte Ermäßigung auf 5 % für beide Kategorien gab es während der COVID-Pandemie, endete jedoch im Dezember 2021.
Im Gegensatz dazu sieht Deutschland ab 1. Jänner 2026 eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf 7 % vor, während Getränke weiterhin mit 19 % besteuert bleiben.
(red)