Lufthansa-Gewinn schmilzt – doch AUA bleibt stabil

Trotz voller Maschinen und stabiler Nachfrage bleibt bei der Lufthansa-Gruppe weniger Gewinn übrig.

30.10.2025 10:01
Redaktion
© Lufthansa Group

Die Lufthansa Group erzielte im dritten Quartal 2025 mit 11,2 Milliarden Euro den höchsten Umsatz ihrer Unternehmensgeschichte – plus vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz voller Maschinen und stabiler Nachfrage blieb der Gewinn jedoch zurück: Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) lag bei 1,3 Milliarden Euro, das Konzernergebnis sank um zwölf Prozent auf 966 Millionen Euro.

Vorstandschef Carsten Spohr sprach von einem „operativ besten Sommer des letzten Jahrzehnts“ – mit 99 Prozent Flugplanregelmäßigkeit und zweistellig verbesserter Pünktlichkeit. Dennoch zeigt sich: Wachstum allein reicht nicht mehr. Höhere Personal- und Materialkosten, Währungseffekte und die Schwäche auf den Nordatlantikrouten drücken auf die Margen. Die operative Marge fiel von 12,5 auf 11,9 Prozent.

Auswirkungen auf Austrian Airlines

Auch die österreichische Tochter Austrian Airlines (AUA) steht im Spannungsfeld dieser Entwicklung. In Wien steigen die Kosten für Personal, Energie und Wartung. Der Konzern verweist auf Fortschritte bei der Effizienz – doch die Kostendisziplin hat ihren Preis: Bonusprogramme und Investitionen werden sorgfältiger abgewogen.

Zwar profitiert die AUA von einem stabilen Sommergeschäft und besserer Pünktlichkeit, doch schwächere Nachfrage im Transatlantik-Segment wirkt sich auch auf ihre Langstrecke aus. Positiv: Die sinkenden Treibstoffpreise und ein günstiger Dollarkurs sorgen für Entlastung, ebenso wie die Stabilisierung des Flugbetriebs.

Zudem schwächt die nachlassende Nachfrage speziell auf den USA-Routen, einem zentralen Segment der AUA, das Ergebnis. Bei weiter steigendem Kostendruck könnte dies mittelfristig zu einer restriktiveren Investitionspolitik oder gedämpften Bonusprogrammen führen.

Bilanz: stark, aber wachsam

In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Lufthansa Group ein bereinigtes EBIT von 1,5 Milliarden Euro – 300 Millionen mehr als im Vorjahr. Der freie Cashflow stieg auf 1,8 Milliarden Euro, die Nettoverschuldung sank auf 5,1 Milliarden Euro. Der Konzern bestätigt seine Jahresprognose eines deutlichen Ergebnisanstiegs und rechnet mit weiterer Nachfrage im Premiumsegment.

Spohr spricht von einem „positiven Wendepunkt“ für den Konzern – nicht zuletzt durch verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit und digitale Service-Initiativen. Für die Belegschaft in Österreich bleibt jedoch klar: Mehr Umsatz bedeutet nicht automatisch mehr Spielraum. Entscheidend ist, wie viel vom Erfolg in Wien ankommt.

Die Lufthansa-Gruppe zeigt 2025 Stärke im Umsatz, aber Druck auf den Gewinn. Für die AUA heißt das: stabil fliegen, effizient wirtschaften – und hoffen, dass der Rückenwind des Konzerns nicht nur in Frankfurt ankommt.

(PA/red)

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