Aida Loos: Abrechnung mit Kultdisco U4

In einem viel geteilten Facebook-Text beschreibt die Kabarettistin Aida Loos das Wiener U4 schonungslos.

24.11.2025 17:23
Redaktion
© Studio Mischa Nawrata
Aida Loos Flyer für ihr Programm ARBEITSLOOS.

Aida Loos hat auf Facebook einen bemerkenswerten Text veröffentlicht, der derzeit hohe Wellen schlägt. Die Kabarettistin schildert darin einen Besuch der Veranstaltung „Shorty Forty“ im Wiener U4 – einer frühen Abendparty für Gäste ab vierzig Jahren – und verwandelt die Erfahrung in eine bissige, zugleich liebevolle Milieustudie über das Älterwerden im Nachtleben.

Generationenprallung im Kultclub

Loos’ Schilderung beginnt vor dem Eingang des legendären Clubs im 12. Bezirk. Dort beobachtet sie die ritualisierte Vorfreude eines Publikums, das zwischen Nostalgie und Selbstironie pendelt. Drinnen trifft sie auf eine Mischung aus überforderter junger Belegschaft, traditionsbewussten Ü40-Gästen und einem Musikprogramm, das sich seit den frühen 2000ern kaum verändert hat.
Viele Szenen beschreibt sie mit kabarettistischem Spott – etwa das Gedränge an der Bar, die modischen Relikte vergangener Jahrzehnte oder den energischen Tanzbetrieb, der sich „wie Erinnerungstanz“ anfühlt.

Nostalgie, Verfall – und ein Rest Hoffnung

Im Mittelpunkt steht jedoch weniger das U4 selbst als der generationelle Blick: Loos beschreibt die kurze Rückeroberung eines Lebensgefühls, das zwischen Pflicht, Familie und Alltag unter Druck geraten ist. Kurz vor Partyschluss kippt der Abend in leichte Melancholie – getragen von Backstreet Boys-Kollektivgesang und der Erkenntnis, dass man als Ü40-Gäste nur zu Besuch in der Gegenwart ist.

Ihr Fazit bleibt dennoch freundlich: Kontinuität, Freundschaft und Humor überdauern den Club – und vielleicht auch das nächste „Shorty Sixty“.

Original-Post von Aida Loos:
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(red)

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