US-Nationalparks: Touristen zahlen drauf
Ab 1. Jänner 2026 müssen internationale Besucher in elf der meistbesuchten US-Nationalparks deutlich mehr für den Eintritt bezahlen.
Ab dem 1. Jänner 2026 müssen internationale Besucher in den USA für den Eintritt zu den beliebtesten Nationalparks tiefer in die Tasche greifen. Der National Park Service (NPS) führt eine neue Gebührenregelung ein, nach der Touristen ohne US-Staatsbürgerschaft oder Green Card für elf der meistbesuchten Parks, darunter Grand Canyon, Yellowstone und Yosemite, eine Zusatzgebühr von 100 US-Dollar pro Person zahlen oder eine digitale Jahreskarte für 250 US-Dollar erwerben müssen. US-Bürger und Inhaber einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung zahlen für den Jahrespass 80 US-Dollar.
Begründung der Gebührenanhebung
Offiziell begründet das US-Innenministerium die Maßnahme mit finanziellen Engpässen und dem Erhalt der Parkinfrastruktur. Personalabbau, Budgetkürzungen und Einnahmeverluste in den vergangenen Jahren hätten die Finanzierung der Parks gefährdet. Mit den neuen Gebühren soll sichergestellt werden, dass US-Steuerzahler weiterhin günstigen Zugang zu den Nationalparks genießen, während internationale Besucher stärker zur Erhaltung beitragen. Gleichzeitig kündigt der NPS an, dass die digitale Jahreskarte den Zugang modernisieren und vereinfachen soll.
Wirtschaftliche Folgen
Die neue Regelung stößt auf deutliche Kritik. Tourismusabhängige Gemeinden rund um die Parks fürchten Einbußen, da höhere Eintrittspreise internationale Besucher abschrecken könnten. Wissenschaftliche Studien und Berichte des Kongresses weisen zudem darauf hin, dass die tatsächlichen Einnahmen aus internationalen Besuchergebühren schwer zu prognostizieren sind. Kritiker zweifeln daran, dass die „America-First“-Politik im Zugang zu den Parks gerecht oder wirtschaftlich sinnvoll ist. Vor allem Familien oder Reisende aus Ländern mit schwächerer Währung könnten sich den Besuch der Parks künftig nicht mehr leisten.
Auswirkungen auf Reisende
Für ausländische Touristen bedeutet die neue Regelung eine spürbare Verteuerung des Parkbesuchs. Wer plant, mehrere der betroffenen Parks zu besuchen, könnte mit der 250-Dollar-Jahreskarte zwar sparen, muss aber deutlich mehr Budget einplanen als bisher. Spontane oder mehrtägige Besuche könnten dadurch seltener werden, während US-Bürger weiterhin von mehreren „gebührenfreien Tagen“ pro Jahr profitieren. Während die Einnahmen zur Erhaltung und Modernisierung der Parks beitragen sollen, könnten die wirtschaftlichen und touristischen Konsequenzen erheblich sein.
(red)