Glanz und Gloria: Hygiene macht Reiseziele erfolgreich

In den letzten Jahren hat sich die Wahrnehmung von Hygiene im Tourismus grundlegend verändert. Sauberkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage von Komfort, sie entscheidet zunehmend darüber, wohin Reisende ihren nächsten Urlaub planen. Insbesondere nach der Pandemie achten Gäste stärker auf Sauberkeit in Hotels, Restaurants oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Städte und Regionen, die dies ernst nehmen, können sich damit einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Vorreiter im globalen Vergleich

Ein besonders deutliches Beispiel ist Singapur. Die Stadtstaatverwaltung setzt seit Jahrzehnten auf das „Clean and Green“-Konzept, das nicht nur Parks und Straßen, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr umfasst. Für Touristen ist dies sichtbar: Die Stadt wirkt gepflegt, sicher und modern, und dieser Eindruck wird aktiv als Teil der touristischen Identität kommuniziert.

Auch Dubai hat Hygiene zu einem strategischen Element seines Luxusimages gemacht. In Hotels und Shopping-Malls sorgen modernste Luftfiltersysteme, regelmäßige Desinfektionsmaßnahmen und sogar Roboter für ein Höchstmaß an Sauberkeit. Für Reisende soll dies nicht nur Sicherheit, sondern auch ein Gefühl von Exklusivität vermitteln.

Zürich wiederum setzt auf Nachhaltigkeit in Verbindung mit Hygiene. Saubere Straßen, gepflegte Parks und ein gut organisiertes öffentliches Toiletten- und Informationssystem sollen ein Vertrauen bei Besuchern schaffen, das die Stadt als seriöses und gastfreundliches Reiseziel positioniert. Ähnliche Strategien lassen sich in Tokyo beobachten, wo saubere Bahnhöfe, öffentliche Räume und eine konsequente Mülltrennung das Hygienebewusstsein der Stadt unterstreichen und den Tourismus stärken.

Hygienesiegel und Vertrauen

Neben sichtbarer Sauberkeit gewinnen offizielle Zertifikate an Bedeutung. Das „Safe Travels“-Siegel der World Travel & Tourism Council oder lokale Hygienezertifikate für Hotels und Restaurants vermitteln Reisenden Sicherheit und Orientierung. Städte, die auf solche Nachweise setzen, signalisieren, dass Hygiene kein bloßes Versprechen, sondern gelebte Praxis ist. Für internationale Gäste, die sich zwischen mehreren Destinationen entscheiden, kann dies den Ausschlag geben. Die Investition in Hygiene bringt jedoch nicht nur Vorteile. Sie erfordert erhebliche Ressourcen, kontinuierliche Schulung des Personals und oft eine Balance zwischen Sauberkeit und Umweltverträglichkeit. Gleichzeitig eröffnet sie aber die Möglichkeit, Vertrauen und Loyalität bei Besuchern aufzubauen und die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu erhöhen.

(red)