Motel-Welle rollte vor 100 Jahren an

Vor genau hundert Jahren, am 12. Dezember 1925 öffnete in San Luis Obispo, Kalifornien, das weltweit erste Motel seine Türen und läutete damit eine neue Ära des Reisens ein. Anders als klassische Hotels richtete sich dieses „Motor-Hotel“ gezielt an Autofahrer, die unterwegs eine praktische und komfortable Übernachtungsmöglichkeit suchten. Gegründet von den Brüdern Arthur und Alfred Heineman, vereinte das Konzept erstmals Bequemlichkeit, Erreichbarkeit und modernen Komfort – direkt am Straßenrand gelegen und mit Parkplätzen vor der Zimmertür.

Neuer Standard für unterwegs

Das Milestone Mo‑Tel, später Motel Inn, war strategisch entlang der damals wichtigen Fernverkehrsroute Highway 101 platziert, die San Francisco und Los Angeles verband. Zu jener Zeit bedeutete diese Strecke zwei Tage Fahrt, und müde Reisende waren auf Unterkünfte angewiesen, die unkompliziert und zeitsparend waren. Mit Zimmern, die direkt vom Auto aus erreichbar waren, und komfortabler Ausstattung setzte das Motel einen neuen Standard für Reisende, der weit über die damaligen Gasthäuser hinausging.

Kulturelles Symbol der Straße

Was als praktische Lösung für Autofahrer begann, entwickelte sich rasch zu einem Symbol amerikanischer Straßenkultur. Motels standen für Freiheit, Spontaneität und Abenteuerlust, geprägt von Neonlichtern, offenen Parkflächen und der Romantik langer Roadtrips. In den Jahrzehnten nach der Eröffnung wuchs die Zahl der Motels rasant, insbesondere nach dem Ausbau des Interstate-Highway-Netzes in den 1950er und 1960er Jahren. Sie wurden zum festen Bestandteil des Roadtrip-Traums, der Generationen von Reisenden inspirierte.

Erbe des ersten Motels

Das ursprüngliche Motel Inn blieb bis 1991 in Betrieb und hinterließ ein dauerhaftes Vermächtnis. Heute sind Motels mehr als nur günstige Übernachtungsmöglichkeiten: Sie stehen für Unabhängigkeit, Abenteuerlust und die Freiheit der offenen Straße – Werte, die Reisende seit einem Jahrhundert verbinden. Der Geist des ersten Motels zeigt sich noch heute auf Straßenreisen, in den Pausen am Straßenrand und in der anhaltenden Bedeutung von einfachen, praktischen Übernachtungsmöglichkeiten.

(red)