Boeing weiter in Turbulenzen

Der Luftfahrtkonzern will zehn Prozent seiner Stellen in der Zivilsparte streichen.
© Boeing

Boeing 737 Max

Der US-Flugzeugbauer Boeing will angesichts der Coronavirus-Pandemie zehn Prozent seiner Stellen in der Passagierflugzeugsparte streichen. Betroffen seien Mitarbeiter, die am Bau der Modelle 787, 777 und 737 MAX beteiligt seien, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch (22.4.) aus informierten Kreisen. Boeing steckte schon vor der Pandemie wegen der Probleme bei der 737 MAX in einer schweren Krise.

Ein Konzernsprecher wollte die Angaben zu Stellenstreichungen auf Anfrage nicht bestätigen. Er verwies lediglich auf das Anfang April angekündigte Abfindungsprogramm, mit dem Boeing die Zahl seiner Mitarbeiter reduzieren will. Boeing-Chef David Calhoun hatte in einer Mitteilung an die Belegschaft erklärt, Mitarbeiter sollten mittels eines Abfindungspaketes dazu ermutigt werden, den Konzern freiwillig zu verlassen.

Kuwaitisches Unternehmen klagt Boeing

Der US-Flugzeughersteller ist von Alafco auf 336 Millionen US-Dollar (rd. 319 Millionen Euro) verklagt worden. Boeing habe zu Unrecht die Rückgabe von Vorauszahlungen für 40 seiner in Schwierigkeiten geratenen 737 MAX-Flugzeuge verweigert, so das kuwaitische Leasingunternehmen.

Alafco teilte mit, dass es seinen Auftrag am 6. März storniert habe, nachdem Boeing neun Flugzeuge nicht rechtzeitig ausgeliefert habe. Boeing habe sich gegen die Behauptung gewehrt, dass die Probleme eine “nicht entschuldbare Verzögerung” darstellten, die eine Rückzahlung rechtfertigen würde. Boeing reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Finanzchef Smith bekommt Schlüsselfunktion

Bei Boeing wird Finanzchef Greg Smith zusätzliche Funktionen übernehmen. Ab dem 1. Mai soll Smith unter anderem auch die Strategieausrichtung, Unternehmensabläufe sowie Produktion und Lieferkette beaufsichtigen.

Der Luftfahrtkonzern erklärte, Smith habe die Aufgabe, “die Gesundheit der Produktion und Lieferkette wiederherzustellen, während Boeing und die gesamte Luftfahrtindustrie sich von der Covid-19-Pandemie erholen.”

APA/red

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