Coronavirus: Viele Fluglinien prellen Passagiere

Rückzahlungen von gebuchten, aber stornierten Flügen werden nur zögerlich vorgenommen.
© Pixabay

78 Prozent der Passagiere, denen die Airlines eigenständig eine Rückzahlung in Aussicht gestellt hatten, haben noch kein Geld gesehen

Nach einer Umfrage des juristischen Dienstleisters Flightright spielen viele Luftfahrtgesellschaften bei der Rückzahlung von aufgrund des Coronavirus abgesagten Flügen auf Zeit. Sie zeigen kaum Eigeninitiative bei Zahlungen oder bei der Übergabe von Gutscheinen, auf die die Kunden ein Anrecht haben. „Wir erleben aktuell einen systematischen Rechtsbruch seitens der Airlines. Eine Rückzahlung der Ticketkosten wird entweder gar nicht angeboten oder nur so versteckt, dass Reisende ohne ausreichendes Wissen nicht verstehen, dass sie einen Anspruch haben oder wie sie ihn durchsetzen“, erklärt Oskar de Felice, Rechtsexperte bei Flightright.

Zudem bieten den Umfrageteilnehmern zufolge die Fluglinien wesentlich häufiger Gutscheine an. Nur 36 Prozent der insgesamt 600 befragten deutschen Flugpassagiere – für Österreich gilt Ähnliches (!) – konnten zwischen Rückerstattung des Kaufpreises und einem Gutschein wählen. Fast alle Befragten (96 Prozent), die dagegen Geld gefordert haben, warten noch auf die Zahlung. Darüber hinaus haben 78 Prozent der Passagiere, denen die Airlines eigenständig eine Rückzahlung in Aussicht gestellt haben, noch kein Geld gesehen. Dabei sind Fluglinien nach EU-Recht eigentlich verpflichtet, innerhalb von sieben Tagen Ticketpreiserstattungen zu leisten. Diese Frist wird allerdings von den wenigsten Unternehmen eingehalten.

pressetext/red

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