Drohende Drohnen

Erst Polen, dann Dänemark, jetzt München – was passiert, wenn die ersten Drohnen beim Vienna Airport auftauchen?

03.10.2025 14:23
Redaktion
© Adobe
Militärische Drohne im Flug

Diesbezüglich hat sich FaktuM mit dem Generaldirektor des Airport, Dr. Günther Ofner, ausgetauscht. Hier sein Statement zur Drohnen-Bedrohung.

FaktuM: Herr Dr. Ofner, sind wir auf Drohnen vorbereitet? Werden die überhaupt entdeckt und geortet?

Ofner: Ja, es gibt ein Detektionssystem am Vienna Airport. Zuständig dafür ist die ACG. Sie macht die Überwachung. ACG ist die Austro Control.

FaktuM: Was passiert, wenn die Austro Control Drohnen ortet?

Ofner: Bei Sichtung wird das Innenministerium eingeschaltet und in weiterer Konsequenz das Bundesheer.

FaktuM: Wie funktioniert dann die Abwehr?

Ofner: Über die Mittel und Strategie zur Abwehr – und ich bin sicher, dass Sie dafür Verständnis haben – gibt es aus einsatztaktischen Gründen keine detaillierten Informationen.

FaktuM: Sie meinen also, dass auch böse Aggressoren FaktuM lesen?

Ofner: (lächelt gequält)

FaktuM: Gab es schon Drohnensichtungen?

Ofner: Dabei müssen Sie zwischen harmlosen Drohnen und militärischen Drohnen unterscheiden. Natürlich gibt es immer private Verrückte, die mit Drohnen hantieren. Das ist aber ein ganz anderes Feld als die militärische Bedrohung. Und nochmals: Zu Letzteren kann und darf ich Ihnen nichts sagen.

(CWM)

Hintergrund
Die wachsende Zahl von Drohnensichtungen an europäischen Flughäfen rückt auch in Österreich das Thema stärker in den Fokus. Zuständig für die zivile Regulierung und Überwachung ist Austro Control (ACG), die nationale Luftfahrt- und Flugsicherungsbehörde. Über die Plattform Dronespace stellt sie Informationen zu Flugzonen und Genehmigungen bereit – vor allem in kontrollierten Lufträumen und in der Nähe von Flughäfen. Ohne ausdrückliche Bewilligung dürfen Drohnen dort nicht starten.

Parallel dazu arbeitet das österreichische Bundesheer an der technischen Abwehr möglicher Bedrohungen. In Tests kommt derzeit ein Anti-Klein-Drohnen-System des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall zum Einsatz. Darüber hinaus verfügt das Bundesheer über eigene Systeme wie ELDRO, die Störung, Ortung und Bekämpfung von Drohnen ermöglichen. Ergänzend wird die Radarabdeckung im heimischen Luftraum kontinuierlich erweitert.

Welche Mittel konkret zum Einsatz kommen, bleibt unter Verschluss. Wie in allen sicherheitsrelevanten Bereichen gilt auch bei der Drohnenabwehr: einsatztaktische Details werden nicht veröffentlicht, um potenziellen Angreifern keinen Informationsvorsprung zu geben.

(red)

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