Easyjet setzt in Europa die Hoffnung auf das Sommerquartal

Die Billig-Airline will das Flugangebot bei Lockdown-Ende und entsprechender Nachfrage schnell ausweiten.
© Pixabay

Flugzeuge sollen zurückgeleast werden

Der britische Billigflieger Easyjet rüstet sich nach dem Zusammenbruch seines Flugbetriebs für ein baldiges Ende der Lockdown-Maßnahmen. Zwar ist auch im Sommerquartal bisher nur ein deutlich vermindertes Flugangebot von 20 Prozent des Niveaus von 2019 geplant. Doch sei Easyjet flexibel genug, die Zahl der Flüge und die Ziele bei einem Nachfrageanstieg schnell wieder auszuweiten, sagte Firmenchef Johan Lundgren laut Mitteilung vom Mittwoch in Luton bei London.

Großbritanniens Regierung unter Premierminister Boris Johnson will voraussichtlich ab Mitte Mai Reisen ins Ausland wieder erlauben. Und auch in Europa planten die meisten Länder angesichts der Fortschritte ihrer Impfkampagnen wieder die Rückkehr zum planmäßigen Flugbetrieb.

Kompletter Flugplan vaporisiert

Die Ryanair-Rivalin hatte wegen der Reisebeschränkungen im Winterhalbjahr, das bei Easyjet von Oktober bis Ende März läuft, den ursprünglichen Flugplan nahezu komplett eingedampft. Innerhalb der sechs Monate beförderte die Airline knapp 4,1 Millionen Passagiere – 89 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz brach um 90 Prozent auf rund 235 Mio. Pfund (rund 271 Mio. Euro) ein. Ersten Berechnungen zufolge dürfte Easyjet daraus ein um Sonderposten bereinigter Vorsteuerverlust von 690 bis 730 Mio. Pfund entstanden sein, nach minus 193 Mio. Pfund ein Jahr zuvor.

Easyjet hatte zunächst sogar noch einen etwas stärkeren Einbruch befürchtet. Die endgültigen Zahlen für das Halbjahr will das Unternehmen am 20. Mai veröffentlichen.

Frisches Geld dank Krediten

Die Coronapandemie hat die gesamte Flugbranche schwer getroffen und Easyjet im vergangenen Geschäftsjahr den ersten Verlust ihrer Geschichte beschert. Die Billig-Airline hatte daher massiv Stellen abgebaut und etwa Flugzeuge verkauft, die jetzt zurückgeleast werden. Auch eine spätere Abnahme von bereits bestellten neuen Jets vom Hersteller Airbus gehört zum Sparprogramm. Zudem hatte sich der Konzern frisches Geld unter anderem durch die Aufnahme neuer Kredite besorgt. Von den 5,5 Mrd. Pfund, die seit Beginn der Pandemie aufgenommen wurden, sind laut Easyjet aktuell noch 2,9 Mrd. Pfund frei verfügbar.

APA/dpa-AFX/red

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