Erneuter Streik bei DB

GDL kündigt erneuten Streik für die Mitarbeiter der Deutschen Bahn an - Der Streik im Personenverkehr soll am Mittwoch um 2:00 Uhr beginnen und bis Montag der folgenden Woche um 18:00 Uhr andauern
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Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat einen erneuten Streik für die Beschäftigten der Deutschen Bahn (DB) angekündigt. Der Streik im Personenverkehr soll am Mittwoch um 2:00 Uhr beginnen und bis Montag der folgenden Woche um 18:00 Uhr andauern. Die Gewerkschaftsmitglieder von DB Cargo, zuständig für den Güterverkehr, sind bereits ab Dienstag um 18:00 Uhr zum Streik aufgerufen.

Für Pendler in Deutschland bedeutet dies erneut schwierige Tage mit voraussichtlich zahlreichen Zugausfällen.

Trotz eines neuen Tarifangebots der Deutschen Bahn am Freitag, das unter anderem eine Option für eine Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab dem 1. Januar 2026 beinhaltet, hat die GDL das Angebot abgelehnt. Die Deutsche Bahn verteidigte ihr Angebot und warf der GDL vor, den Konflikt maßlos zu verschärfen, indem sie nicht einmal zu neuen Verhandlungen bereit sei.

Dieser Arbeitskampf wäre der vierte im laufenden Tarifkonflikt. Die GDL hatte zuvor mit zwei Warnstreiks vor dem Jahreswechsel und einem dreitägigen Streik im Januar bereits große Teile des deutschen Personenverkehrs lahmgelegt. DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte die GDL und warf ihr vor, Streiks nicht als letztes Mittel, sondern als Mittel der Selbstinszenierung einzusetzen.

Das am Freitag vorgelegte Angebot der Deutschen Bahn sieht eine Erhöhung des Gehalts um 4,8 Prozent ab August und weitere 5 Prozent ab April 2025 vor. Die GDL fordert hingegen 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Ein zentraler Streitpunkt ist die von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Deutsche Bahn hält dies für unerfüllbar, da dies zu einem erheblichen Bedarf an neuem Personal führen würde, was angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels problematisch ist.

Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der GDL läuft seit Anfang November. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert, und seit dem 24. November wurde nicht mehr verhandelt. Nach einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern sind auch unbefristete Streiks möglich.

APA/Red.

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