EU verzögert Lufthansa-Einstieg bei ITA

Die Kommission äußerte wettbewerbsrechtliche Bedenken und will ein Prüfverfahren in Gang bringen.
unsplash

Die italienische Fluglinie muss nun etwas länger ohne Unterstützung der Deutschen auskommen

Vor allem die Kurz- und Langstrecken, die derzeit von der Lufthansa und der italienischen ITA gemeinsam betrieben werden, sollen unter die Lupe genommen werden. Die Kommission äußerte hier die Befürchtung, dass es durch den entfallenden Wettbewerb zu höheren Preisen kommen könnte. Zwar würden einige dieser Strecken auch von so genannten Billigfluglinien betrieben. Diese würden jedoch von abgelegeneren Flughäfen abheben.

Apropos Flughäfen: Auch geprüft werden soll die Situation am Airport Mailand-Linate. Hier befürchten die Wettbewerbshüter eine beherrschende Stellung von ITA. Bis zum 6. Juni muss die EU-Kommission nun einen Beschluss zu dem Verfahren erlassen.

Damit wird der Übernahmeprozess weiter verzögert. Dabei machte die Lufthansa eigenen Angaben zufolge bereits Zugeständnisse. Welche, das wollten die Verantwortlichen nicht preisgeben. Man stehe aber mit allen Beteiligten in regen Austausch. Zuerst, so der Plan, soll der deutsche Carrier 41 Prozent der Anteile an der staatlichen italienischen Fluglinie übernehmen. Dafür würden ITA 325 Mio. Euro Eigenkapital an Lufthansa-Mitteln zufließen. 2025 bekommt Lufthansa die Option auf weitere 49 Prozent, später auch auf die restlichen 10 Prozent.

Dementsprechend sorgt die neue Entwicklung auch bei der italienischen Regierung für Unruhe, die bereits bisher Druck auf ein schnelles OK für den Merger bei der EU machte. „Die Tatsache, dass wir weiter Zeit verlieren, ist keine gute Sache“, meint Finanzminister Giancarlo Giorgetti zum Kommissionsbeschluss.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner