EU will Rechte von Pauschalreisenden stärken

Geplante EU-Regelungen sollen Reisende bei Pauschalreisen künftig besser schützen und für mehr Transparenz sorgen.

03.12.2025 10:07
red04
© Adobe Stock
Neben der finanziellen Absicherung sollen auch die Informationspflichten der Reiseveranstalter ausgeweitet werden.

Die Europäische Union hat eine Einigung erzielt, die die Rechte von Reisenden bei Pauschalreisen künftig stärken soll. Urlauber, die ein Komplettpaket buchen – etwa Flug, Unterkunft und Transfer – sollen nach den Plänen bei Stornierungen oder Rückerstattungen besser abgesichert werden. Die Regelungen zielen darauf ab, Verbraucher vor finanziellen Verlusten und unklaren Vertragsbedingungen zu schützen, insbesondere in Krisensituationen wie Pandemien, Naturkatastrophen oder politischen Konflikten.

Verbesserungen für Reisende

Künftig sollen Reisende bei außergewöhnlichen und unvermeidbaren Umständen kostenfrei stornieren können. Auch wenn eine Pauschalreise vom Veranstalter abgesagt wird, sollen die bereits gezahlten Kosten innerhalb einer kurzen Frist zurückerstattet werden. Gutscheine könnten als Alternative angeboten werden, allerdings nur, wenn die Reisenden nicht auf eine Rückerstattung bestehen. Damit soll die bisher häufig kritisierte Praxis eingeschränkt werden, bei Absagen lediglich auf Gutscheine zu verweisen, die teilweise schwer einlösbar waren. Neben der finanziellen Absicherung sollen auch die Informationspflichten der Reiseveranstalter ausgeweitet werden. Vor der Buchung sollen Verbraucher umfassend über enthaltene Leistungen, mögliche Stornokosten, Zahlungsmethoden, Visa- und Einreisebestimmungen sowie Barrierefreiheit informiert werden. Dies soll Urlaubern eine bessere Grundlage für ihre Entscheidungen bieten und unangenehme Überraschungen nach der Buchung vermeiden.

Noch offene Fragen

Die Einigung muss noch formal vom Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten bestätigt werden. Danach hätten die Staaten bis zu 28 Monate Zeit, die Regelungen in nationales Recht umzusetzen. Bis dahin sollen die bisherigen Bestimmungen weiter gelten. Einige Punkte bleiben zudem unklar, etwa welche Ereignisse genau als außergewöhnlich und unvermeidbar gelten. Die praktische Umsetzung wird somit von nationalen Behörden und Gerichten abhängen.

Bedeutung für Verbraucher

Für Urlauber könnte die Reform langfristig mehr Sicherheit und Planbarkeit schaffen. Wer Reisen in unsicheren Zeiten oder in Risikogebiete bucht, könnte künftig eher auf eine Rückerstattung hoffen, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Bis die neuen Rechte vollständig greifen, sollten Verbraucher dennoch weiterhin die Vertragsbedingungen genau prüfen und gegebenenfalls auf Reiseversicherungen oder flexible Buchungsoptionen zurückgreifen.

(red)

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