Fliegendes Personal bekommt weniger Geld

Laudamotion will Gehälter um mehr als zehn Prozent senken.
© Laudamotion Executive GmbH

Die Ryanair-Tochter Laudamotion verlangt wegen der Coronavirus-Pandemie einen neuen Kollektivvertrag. Die Gehälter der Piloten und der erfahreneren Flugbegleiter sollen um 10 Prozent oder mehr sinken, wie das Onlineportal AviationNet am Montagabend (27.4.) berichtete. In einem Interview mit dem Portal droht die Lauda-Führung erneut mit dem Aus der Airbus-Basis in Wien und der Kündigung der 560 Mitarbeiter.

Die Airline hat dem Bericht zufolge am Montag (27.4.) ihren Vertragsentwurf für den neuen Kollektivvertrag (KV) an Wirtschaftskammer und Gewerkschaft vida übermittelt. Bis 21. Mai soll er unterschrieben werden. Sonst werde man die derzeitige Kurzarbeit per 31. Mai 2020 beenden, ein Monat später würde dann der Kündigungsschutz enden. Der Kollektivvertrag soll vorerst bis 2023 gelten.

“Wir halten die Kündigungsfristen, die in den Verträgen bzw. im aktuellen Lauda-Kollektivvertrag enthalten sind, ein. Diese beträgt bis zu drei Monate und wir würden diese natürlich ausbezahlen, aber dann heißt es „Auf Wiedersehen“ für das Lauda-Personal der Basis Wien”, wird Lauda-Geschäftsführer David O’Brien zitiert.

Ryanair würde Wien aber nicht verlassen. „Die Strecken von Lauda werden dann mit Wetlease-Flugzeugen von Buzz, Malta Air und Ryanair bedient und die Airbusse auf andere Bases verlegt“, so O’Brien. Derzeit sind in Wien 12 Airbus A320 von Lauda und drei Boeing 737-800, betrieben von Ryanair, stationiert.

An eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Wien denkt Laudamotion vorerst im Gegensatz zum Konkurrenten Wizz Air nicht nach. “Auch wenn man theoretisch fliegen könnte, sehen wir keine Nachfrage, wenn man nach der Landung 14 Tage in Quarantäne muss und wenn man nach Österreich nach Hause kommt, gleich wieder”, sagte der Lauda-Geschäftsführer gegenüber AviationNet.

Laudamotion ist mit dem KV-Vorstoß kein Einzelfall. Auch bei der Austrian Airlines (AUA) wurde zuletzt schon über die Kündigung des Kollektivvertrags, Personalabbau und gar die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld diskutiert. Die Fluggesellschaften müssen in der Coronakrise ihre Kosten drastisch senken, um die Wiederanlaufphase nach der Lockerung der Reisebeschränkungen finanziell überstehen zu können.

APA/red

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