Insolvenz am Königsberg: Liftbetrieb steht still
Für die Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH wurde ein Konkursverfahren eröffnet – zu wenig Schnee und hohe Kosten machten den Skibetrieb unrentabel.
Über die Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH mit Sitz in Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) wurde beim Landesgericht St. Pölten das Konkursverfahren eröffnet. Das Unternehmen betrieb das kleine Skigebiet am Königsberg und war seit über zehn Jahren Teil des touristischen Angebots im Ybbstal. Nach Angaben des Kreditschutzverbands KSV 1870 sind 43 Gläubiger und sieben Dienstnehmer betroffen. Die Verbindlichkeiten betragen rund 767.000 Euro, dem stehen Aktivwerte von etwa 120.000 Euro gegenüber.
Zu wenig Schnee, zu hohe Kosten
Die finanzielle Situation der Gesellschaft war bereits seit Jahren angespannt. Trotz Investitionen in den Sommerbetrieb, etwa in den Aufbau eines Bikeparks, konnten die zusätzlichen Einnahmen die laufenden Kosten nicht decken. Im Winter 2024/25 war der Liftbetrieb nur an drei Tagen möglich – zu wenig, um wirtschaftlich zu arbeiten. Nach Angaben des Unternehmens wären 20 bis 30 Betriebstage notwendig gewesen, um die Fixkosten zu decken. Die anhaltend schlechte Schneelage führte schließlich zur Zahlungsunfähigkeit. Im Insolvenzantrag wurde angegeben, dass ein Fortbetrieb des Skigebiets derzeit nicht geplant ist.
Abwicklung des Insolvenzverfahrens
Der Königsberg war in den vergangenen Jahren vor allem als familienfreundliches Skigebiet bekannt. Schulen, Vereine und Anfänger nutzten das Areal regelmäßig für Trainings und Wintersporttage. Mit der Einstellung des Liftbetriebs fällt für das Ybbstal ein touristisches Angebot weg, das auch für umliegende Betriebe wie Gasthäuser und Beherbergungen eine Rolle spielte. Zur Masseverwalterin wurde die Waidhofner Rechtsanwältin Christine Riess bestellt. Gläubiger können ihre Forderungen bis 30. Dezember 2025 anmelden. Der Berichts- und Prüfungstag wurde für den 13. Jänner 2026 festgesetzt. Im Rahmen des Verfahrens sollen die vorhandenen Vermögenswerte, darunter die Liftanlagen, bewertet und gegebenenfalls verkauft werden.
Bemühungen ohne Erfolg
Die Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH war 2012 gegründet worden, nachdem der vorherige Betreiber den Betrieb eingestellt hatte. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Initiativen, das Skigebiet zu erhalten und durch neue Angebote wirtschaftlich abzusichern. Auch die Wirtschaftspark Ybbstal GmbH, ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, versuchte zuletzt, eine Lösung oder einen Rückkauf der Anlagen zu erreichen. Eine Einigung kam jedoch nicht zustande. Ob es in Zukunft zu einer Wiederaufnahme des Liftbetriebs oder einer alternativen Nutzung des Areals kommt, ist derzeit offen. Das laufende Insolvenzverfahren soll Klarheit über den weiteren Umgang mit den Anlagen und Flächen bringen. Für die Gemeinde Hollenstein und die umliegenden Orte bleibt der Königsberg ein Thema von regionaler Bedeutung – sowohl wirtschaftlich als auch touristisch.
(red)